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Moritz Oppermann·18. August 2023
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Moritz Oppermann·18. August 2023
Knapp 112.000 Zuschauer strömten am ersten Spieltag der dritten deutschen Fußball-Liga in die Stadien des Landes. Womit? Mit Recht! Die 20-köpfige Staffel ist nicht nur gespickt mit Traditionsvereinen wie 1860 München und Dynamo Dresden, sondern bietet verdammt guten Fußball.
Dies wurde einmal mehr am vergangenen DFB-Pokal-Wochenende deutlich: Mit Viktoria Köln, Unterhaching und Arminia Bielefeld schmissen gleich drei Drittligisten einen Bundesliga-Klub aus dem Wettbewerb. Da das alles verdammt geil klingt, gibt es jetzt ein paar Fakten zur neuen Saison, die ihr euch unbedingt reinziehen müsst.
20 Neuzugänge mit einem Gesamtmarktwert von 4,8 Millionen Euro (Quelle: ‚Transfermarkt.de‘) hat der SV Sandhausen vor der Saison vorgestellt. Das kuriose dabei: Der Zweitliga-Absteiger zahlte keinen einzigen Cent für die Spieler. Entweder konnte, die Jungs ablösefrei oder per Leihe erworben werden.
Mit Zweitliga-Größen wie zum Beispiel Ruven Hennings (Fortuna Düsseldorf) und Alexander Mühling (Holstein Kiel) holte man jede Menge Erfahrung und Qualität an den Hardtwald. Auch wenn der SVS zum Liga-Start nicht über ein Unentschieden gegen Aufsteiger Lübeck hinaus kam (0:0), hat die „Null-Cent-Truppe“ definitiv das Zeug zum Wiederaufstieg. Hannover 96 weiß, was wir meinen. Die hat Sandhausen jüngst aus dem DFB-Pokal geworfen.
Seit der Saison 2017/18 ist immer mindestens einer von vier Regionalliga-Aufsteigern direkt wieder abgestiegen. Womöglich setzten Unterhaching, der VfB Lübeck, Preußen Münster und der SSV Ulm dieser Serie endlich ein Ende. Zumindest im Pokal und am ersten Spieltag zeigten die Teams, was ihnen steckt. Bevor Haching Augsburg aus dem DFB-Pokal schmiss (2:0), trotzten die Bayern Absteiger Regensburg einen Punkt ab (1:1).
Lübeck, Münster und Ulm sammelten ebenfalls alle ihren ersten Liga-Punkt und stellten gegen Sandhausen, Dortmund II und den 1. FC Saarbrücken keineswegs Kanonenfutter dar. Der Kampf im Keller könnte spannend für einige alteingesessene Drittligisten werden.
Neben Sandhausen wird vor allem ein Team aus Sachsen in diesem Jahr ganz weit oben gehandelt. Dynamo Dresden. Der letztjährige Sechste, der den Aufstieg nur um einen Punkt verpasste, will mit aller Macht in Liga 2. Wie viel Potenzial im zweitteuersten Kader der Liga – laut ‚Transfermarkt.de‘ 7,28 Millionen Euro – steckt, wurde bereits am ersten Spieltag deutlich.
Gegen Absteiger Arminia Bielefeld siegte das Team von Markus Anfang vor über 29.000 Zuschauern mit 3:1 und setzte direkt die erste Duftmarke. Apropos 29.000. Der langjährige Zweitligist und mehrfache Meister der DDR-Oberliga, erfreut sich trotz Drittklassigkeit einer großen Beliebtheit. In der vergangenen Saison strömten durchschnittlich über 24.000 Dynamo-Anhänger ins „Rudolf-Harbig-Stadion“ – damit würde die SG in Liga 2 auf dem siebten Platz des Zuschauer-Rankings landen.
Was haben Dresden, Ingolstadt, Duisburg, 1860 München, Bielefeld, Waldhof Mannheim, Rot-Weiß Essen, Saarbrücken, Unterhaching, Ulm und Preußen Münster – allesamt gemein? All jene Drittligisten spielten bereits in der Fußball-Bundesliga. Mehr oder weniger lang, aber sie taten es. Arminia Bielefeld sogar noch bis vor zwei Jahren – dann folgte der Fall in Liga 3. Ein Team spielte zuletzt vor fast 60 Jahren im deutschen Fußball-Oberhaus.
Preußen Münster wartet seit 1964 auf eine Rückkehr. Vielleicht kommen noch ein paar weitere Spielzeiten hinzu, aber man weiß ja nie.
Ihr dachtet, nur in der ersten und zweiten Liga wird es zum Saisonfinale spannend? Falsch gedacht! Nach dem 38. Spieltag der Spielzeit 2022/23 lagen zwischen dem ersten Elversberg und dem sechsten aus Dresden gerade einmal fünf Punkte Abstand. Osnabrück sicherte sich dabei den Aufstieg erst in der Nachspielzeit.
Sofern der Kreislauf so viel Aufregung mitmacht, könnt ihr euch übrigens jede Woche die Livespiele und Highlights der 3. Liga in unserer App gönnen. Wird geil, versprochen.
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