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·30. Dezember 2024

„Wir sind Macher!“ – Nagelsmann als Einpeitscher in EM-Doku

Artikelbild:„Wir sind Macher!“ – Nagelsmann als Einpeitscher in EM-Doku

Antonio Rüdiger beschlich ein mulmiges Gefühl. Joshua Kimmich und einige Mitspieler diskutierten angeregt darüber, einen Pflegehund ins EM-Basecamp zu holen. Die Angst ihres Abwehrchefs vor Hunden ließen sie dabei völlig außer Acht. Rüdiger hatte sich schon eine Lösung für den Notfall überlegt, seine Teamkollegen sollten das Tier „einfach nicht zu mir bringen“. Kimmich und Co. entschieden sich als „Maskottchen“ dann doch noch für Kanarienvogel Ringo. „Wir haben alle sehr viel Liebe in uns, die wollten wir einem Lebewesen geben“, sagt David Raum.

DFB-EM-Doku: Nagelsmann als Einpeitscher

Die Anekdote aus dem mitreißenden Fußball-Sommer ist Teil der Doku „Unser Team – Die Heim-EM 2024“, die der SID vorab zu sehen bekam und die RTL am 11. Januar im Free-TV zeigt. Dabei können die Fans noch einmal eintauchen in die frisch entfachte Euphorie rund um die Nationalmannschaft und bekommen in den 92 Minuten beeindruckende Bilder von Einpeitscher Julian Nagelsmann serviert. „Wir sind Macher“, ruft er seinen Spielern zu – und nimmt ihnen zugleich den Druck: „Alles, was negativ behaftet ist, ist mein Job. Euer Job ist es zu genießen.“


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40 Tage lang begleitete ein Kamerateam das DFB-Team durch Trainingslager, Testspiele und das Turnier. Die gelungene Doku ist eine Produktion von OMR Frames. Als Showrunner fungiert Tom Häussler. Zu sehen sind das Spezialtraining mit dem SEK, die mitfiebernden Nationalspieler vor dem Bildschirm beim Champions-League-Endspiel sowie die leuchtenden Augen von Deniz Undav und Pascal Groß beim Einzug ins EM-Quartier in Herzogenaurach.

Nagelsmann hat die Doku „sehr genossen“. Denn sie ist anders als der Streifen über die WM 2022. Damals zeichneten die viel zitierten Graugänse ein katastrophales Bild der DFB-Auswahl. Es war ein Dokument des Scheiterns.

Jetzt ist der DFB glücklich mit dem Werk. „Wir freuen uns, diesen außergewöhnlichen Sommer noch einmal Revue passieren zu lassen“, sagt Geschäftsführer Andreas Rettig. In ausgewählten Kinos wird der Film in den zehn EM-Spielorte am 9./10. Januar präsentiert.

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Der Inhalt geht über das Geschehen auf dem Platz oder innerhalb der Mannschaft hinaus. So ist unter anderem zu sehen, wie sich die eingesperrten Frauen in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf beim 2:0 von Gündogan gegen Ungarn in den Armen liegen.

Ähnliche Gefühle erlebten die deutschen Soldaten des Panzerbataillons an der litauischen Grenze, Ärzte mit ihren Patienten auf der Intensivstation einer Klinik in Bremen oder die Musiker in der Hamburger Elbphilharmonie während eines Konzertes. Dank der Unwetterunterbrechung des Achtelfinals gegen Dänemark konnten sie immerhin die zweite Halbzeit verfolgen, während Rüdiger die Pause nutzte, „um auf das Handy zu schauen“.

Der Zuschauer ist der Mannschaft nah, ob beim Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier oder der Kabinenansprache von Nagelsmann vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland („Wir zeigen der Fußball-Welt, dass wir wieder da sind.“). Es wird noch einmal kritisch auf die November-Niederlagen gegen die Türkei und Österreich zurückgeblickt, die einen radikalen Umbruch zur Folge hatten. „Diese Spiele waren über Jahre hinaus die wichtigsten Niederlagen, die die deutsche Nationalmannschaft erlitten hat“, sagt Sandro Wagner.

Der Co-Trainer verrät auch, dass eine absichtliche Niederlage gegen die Schweiz „schnell vom Tisch“ gewesen sei, um Spanien so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen: „Wir sind keine Verlierer. Wir sind Gewinner.“

Im Viertelfinale kam es dann zum Duell mit dem späteren Titelträger. Die Ansprache vor dem Anpfiff hielt Chefkoch Anton Schmaus. „Heute rasieren wir die Spanier – und zwar trocken“, ruft er der DFB-Auswahl zu. Es kam anders, es flossen Tränen. „Wir haben die gehabt, wir haben die gehabt“, sagte Manuel Neuer nach dem Abpfiff immer wieder zu Wagner.

Der Film endet mit dem Weltmeisterversprechen von Nagelsmann und reichlich Applaus seiner Spieler. (SID)

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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