
liga3-online.de
·11 May 2025
Antwerpen sauer: "Nicht ok, wie wir uns präsentiert haben"

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·11 May 2025
Das 1:3 des VfL Osnabrück bei Rot-Weiss Essen war für die Lila-Weißen trotz des bereits sicheren Klassenerhalts ein Schlag ins Gesicht. Trainer Marco Antwerpen ging hart mit seinem Team ins Gericht. Einziger Lichtblick war Torwart Luca Böggemann.
Nachdem die Osnabrücker am letzten Spieltag den Klassenerhalt endgültig festgezurrt hatten, wurde beim Spiel in Essen deutlich, dass die ganz große Spannung abgefallen war. Schon nach 14 Minuten stand es 0:1 und hätte Luca Böggemann keinen Sahnetag erwischt, es wäre übel ausgegangen für die Niedersachsen. Es fehlte an so ziemlich allem – Zweikampfhärte, Zielstrebigkeit, gesunde Aggressivität. Essen machte mit seinem Gegner, was es wollte.
Entsprechend groß war Antwerpens Krawatte nach dem Spiel, der sich sichtbar auf die Zunge beißen musste, seinen Gefühlen nicht vollkommen freien Lauf zu lassen: "Es kann sich jeder vorstellen, wie begeistert ich bin," meinte er bei "MagentaSport" sarkastisch. Besonders die Tatsache, dass klare Absprachen nicht eingehalten seien worden und sein Team dem Essener Umschaltspiel nichts entgegenzusetzen hatte, schmeckte dem Übungsleiter so gar nicht: "Wir sind bei Kontern indisponiert. Wir haben die ganze Woche darauf hingewiesen, deshalb ist es nicht ok, wie wir uns präsentiert haben," fügte Antwerpen mit einer Zornesfalte auf der Stirn hinzu – zumal es erstmals unter seiner Regie drei Gegentore in einem Spiel gab.
Der bereits erwähnte Luca Böggemann im Tor der Lila-Weißen war es, der seine Kollegen vor einer höheren Pleite bewahrte. Für den 21-Jährigen war es das Saisondebüt und seine Premiere in der 3. Liga. Bereits in der vergangenen Spielzeit durfte er am letzten Spieltag das Tor des VfL hüten. Sein Coach zeigte sich zufrieden mit der Leistung des jungen Schützlings, kritisierte aber zugleich dessen Abwehrreihe: "Er hat es sehr gut gemacht. Er hat uns viele Situationen entschärft und sollte eigentlich gar nicht so viel beschäftigt werden."
Der Youngster selbst strahlte für sein Alter eine ungewöhnliche Ruhe aus, die jedoch nur bedingt auf seine Vorderleute abstrahlte. Für ihn fühlte es sich "gut an" und er genoss es, "das Vertrauen zurückzuzahlen, auch wenn das Ergebnis nicht stimmt". So war es letztlich "ein Fußballspiel wie jedes andere auch". Woher diese Ruhe komme? "Vielleicht ist es Typsache. Bei mir ist das einfach so," erläuterte er abgeklärt. Zeigt der Schlussmann im Training weiter so gute Leistungen, dürfte er in der kommenden Saison auch bei der Verlosung um die Position als Stammtorwart beim VfL seinen Hut mit in den Ring werfen. Zuvor steht aber noch das letzte Saisonspiel gegen den SC Verl sowie das Finale des Landespokal-Finale gegen BW Lohne an.
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