FC Bayern feiert Sieg bei Celtic: Lerneffekt mit Einschränkungen | OneFootball

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·13 February 2025

FC Bayern feiert Sieg bei Celtic: Lerneffekt mit Einschränkungen

Article image:FC Bayern feiert Sieg bei Celtic: Lerneffekt mit Einschränkungen

Auswärtsspiele im Celtic Park können für ein Team immer zu einer ganz besonderen Herausforderung werden. Das galt auch für den FC Bayern, der in der Ligaphase drei der vier Spiele in der Fremde verlor, dabei zweimal kein Tor erzielte, phasenweise viel zu viele Räume für die Gegner offenbarte und nicht kaltschnäuzig genug war.

Vor dem Celtic-Spiel in den Playoffs betonten Trainer sowie Spieler, dass man aus diesen Partien die nötigen Lehren gezogen habe. Die Probe dessen folgte am Mittwoch und zumindest über weite Strecken sah es gut aus, was der Rekordmeister bei den Schotten auf den Platz brachte.


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Bayern feiert Sieg bei Celtic

Der FC Bayern erlebte nach nicht einmal 30 Sekunden, was den Mythos Celtic Park ausmacht. Angefeuert von einer brillanten Kulisse saß der erste Schuss von Celtic direkt, doch der Rekordmeister hatte Glück, dass eine Abseitsstellung vorlag. Diese Schrecksekunde verkraftete Bayern gut, schaltete sofort in den Kontrollmodus. Der FCB war dominant, wach im Gegenpressing, hatte viel den Ball und dominierte das Spiel. Was fehlte waren große Chancen. Manch einer fühlte sich an das Feyenoord-Spiel erinnert, Stichwort Lerneffekt. Doch die Aufmerksamkeit war eine andere, die Kompany-Elf fraß mögliche Gegenangriffe schon auf Höhe der Mittellinie eiskalt weg.

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Folgerichtig fiel auch die Führung. Dayot Upamecano, bester Mann auf dem Platz, bediente mit einem herrlichen Zuspiel Michael Olise, den wohl zweitbesten Spieler FCB-Spieler an diesem Abend. Sein Linksschuss in die kurze Ecke war unhaltbar und sorgte kurz vor der Pause für die verdiente Führung, weil quasi gar nichts zugelassen wurde. Direkt nach Wiederanpfiff erhöhte Harry Kane nach einem Eckball auf 2:0. Bis zur Stundenmarke hielt der Gast aus München seine hohe Spielqualität und -Intensität. Bis dahin blieb festzuhalten: Der Plan ging auf.

Doch Champions-League-Spiele in der Fremde haben immer ihre Tücken. Celtic erarbeitete sich dann doch die ein oder andere Möglichkeit, traute sich mehr, wurde offensiver. Daizen Maeda gelang der Anschlusstreffer aus dem Strafraumgewühl heraus, danach wackelte mal Raphael Guerreiro, mal verschätzte sich Manuel Neuer. Es wurde noch einmal knifflig, auch weil die Entlastung fehlte. Trotzdem reichte es zum Sieg.

FC Bayern: Lerneffekt mit Einschränkungen

Bleibt die Frage: Gab es einen Lerneffekt? Hat der FC Bayern vieles anders gemacht als bei Feyenoord oder Aston Villa? Die Antwort: Jein. Joshua Kimmich zog nach dem Spiel auch ein entsprechend gemischtes Fazit: „Nach dem 2:0 hatten wir nicht mehr so die Kontrolle, dann hat man gemerkt, dass die Fans da sind. Es ist schwer, jedes Spiel über 95 Minuten zu kontrollieren, auch wenn es unser Anspruch ist. Ich fand das 2:1 etwas unnötig, wir haben sie aber auch in einigen Phasen gut weggehalten vom Tor.“ Damit trifft er den Punkt sehr genau.

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(Photo by Ian MacNicol/Getty Images)

Man muss das Spiel nämlich in zwei verschiedene Zeitrechnungen aufteilen: Die Phase vor der 60. Minute und die Zeit danach. Bayern schaffte es lange, die Dinge gut zu machen und sich nicht zu Fehlern zwingen zu lassen. Die Raumaufteilung war gut, das Passspiel mindestens solide, die Aufmerksamkeit gegen den Ball hoch. Wollte Celtic aus dem Mittelfeld mal aufdrehen, standen gleich zwei Spieler parat, um das zu verhindern. Offensiv gab es eine gute Risikoabwägung, wenn auch zwei, drei Querpässe statt Abschlüsse zu viel. Es war eine sehr ordentliche, dominante Vorstellung.

Um den Lerneffekt aber abzuschließen, muss Bayern ein Team, dem man individuell in allen Belangen überlegen ist, auch bis zum Ende kontrollieren, nach einem Gegentor, das immer fallen kann, schnell den Schalter wieder umlegen. Wenn man Mannschaften wie Celtic ins Spiel holt, wird es gegen andere Kaliber noch einmal deutlich schwerer. Für den Moment ist die Begegnung vom Mittwoch als Schritt nach vorne absolut in Ordnung, aber gegen die großen Gegner muss noch mehr kommen. Die Aussagen einiger Spieler zeigen, dass das innerhalb der Mannschaft zumindest ein Thema ist. Und das ist – neben Ergebnis und Ito-Comeback – eine der besten Nachrichten für den Rekordmeister.

(Photo by Ian MacNicol/Getty Images)

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