
Miasanrot
·25 February 2025
FC Bayern – News: Der FCB sollte bei Eric Dier umdenken

Miasanrot
·25 February 2025
Der FC Bayern München sollte bei Eric Dier nochmal umdenken. News und Gerüchte zu Joshua Kimmich, Leroy Sané, den FCB Frauen und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Vor fast fünf Jahren entschied sich der FC Bayern München in der Kaderplanung dazu, einen Spieler ziehen zu lassen, der keinen geringen Anteil am damaligen Triple unter Hansi Flick hatte. Kein Schlüsselspieler, keiner der in jeder Partie glänzte, aber ein sehr verlässlicher Spieler, der am Ende der Saison auf zehn Tore und acht Assists in 35 Einsätzen kam.
Die Rede ist von Ivan Perišić. Im Sommer zuvor hatte der FCB den Kroaten von Inter Mailand ausgeliehen, um den Kader aufzustocken. Interesse an einer Weiterbeschäftigung des damals 31-Jährigen soll da gewesen sein. Am Ende sollen die Italiener zu viel gefordert haben – dem Vernehmen nach 20 Millionen Euro Ablöse. Der Spieler hätte wohl rund zehn Millionen Euro Jahresgehalt gefordert (brutto).
Es gab damals einige Argumente, die dafür gesprochen haben, das nicht zu tun – allen voran das Alter und die Frage, ob das Geld für einen klaren Backup-Spieler wirklich so gut angelegt ist. Im Nachhinein kann man die Entscheidung jedoch als Fehler bezeichnen. Perišić zeigt selbst heute noch bei der PSV Eindhoven, dass er ein Spieler ist, der verlässlich ein hohes Niveau bringt. Er war in seiner Karriere immer eine zuverlässige Konstante.
Nun, fünf Jahre später, stehen die Bayern vor einer ähnlichen, aber doch etwas anderen Frage: Soll man mit Eric Dier verlängern? Die gute Nachricht für den Rekordmeister ist, dass es hier anders als bei Perišić keine dritte Partei gibt, die mit eingreifen kann. Dier wurde bereits fest von Tottenham verpflichtet, gehört dem Kader der Münchner also an.
Sein aktuelles Arbeitspapier läuft im Sommer aus. Bisher deutete sehr viel darauf hin, dass er nicht verlängern wird. Auch beim Engländer gibt es gute Gründe: Er ist anders als unter Thomas Tuchel weit davon entfernt, dem Stamm des Teams anzugehören. Wenn er spielt, dann nur, weil der Kader auf dieser Position durch Verletzungen dünn geworden ist.
Richtig ist auch, dass Dier das Tempo fehlt, um im System von Vincent Kompany eine größere Rolle zu übernehmen. Allerdings haben sich die Vermutungen als falsch erwiesen, dass er nicht mal eine kleinere Rolle im Kader übernehmen kann – wovon auch wir beispielsweise im Podcast oder in Artikeln ausgegangen sind. Dier hat uns allerdings zum Schweigen gebracht – und jetzt offenkundig dazu, das Schweigen mit einer Korrektur zu brechen.
Denn der Innenverteidiger musste nun schon häufiger als nur einmal ran. Bisher zeigte er immer eine solide Leistung. Selbst bei der 1:2-Niederlage in Mainz waren es andere, die im Mittelpunkt der Fehlerketten standen. Dier spielt abgeklärt, souverän und mit Auge. Seine Ruhe ist ein klarer Kontrastpunkt zu beispielsweise Minjae Kim, dem mitunter etwas zu viel Hektik unterstellt werden kann.
Im Spiel mit dem Ball macht Dier keine verrückten Dinge, aber einerseits keine Fehler und andererseits spielt er einige kluge Verlagerungen. Mit 1,13 Seitenverlagerungen pro 90 Minuten ist er laut FBref im 97. Perzentil aller Innenverteidiger der Bundesliga – wobei diese von Opta bereits sehr eng definiert werden und eine große Distanz überbrücken müssen, um als Seitenverlagerung zu zählen.
Der 31-Jährige ist ein klassischer „No Bullshit“-Spieler – also jemand, der sich auf das Wesentliche konzentriert und seine Kernaufgaben erfüllt. Der genau weiß, was er kann und was nicht. Sein fehlendes Tempo schafft er selbst im Kompany-System oft mit gutem Stellungsspiel und proaktivem Verteidigen auszugleichen. Das ist bemerkenswert.
Aus Dier wird beim FCB vermutlich kein Stammspieler mehr. Aber ihn weiterhin als dritten oder vierten Innenverteidiger im Kader zu haben, spart nicht nur Budget, sondern lässt sich darüber hinaus sportlich sehr gut rechtfertigen. Zumal er auch im Team sehr angesehen ist und so ein Spieler für das Binnenklima sein kann.
Bisher hatten Max Eberl und Co. berechtigterweise andere Prioritäten auf ihrem Zettel. Aber bei Dier sollte man die Tendenz nochmal überdenken, insofern darüber korrekt berichtet wurde. „Wenn ich alle Verträge verlängere und noch drei Spieler hole, weiß ich nicht, ob die Ersparnis noch funktionieren kann“, sagte Eberl zumindest am Sonntag. Nur könnte man bei Dier auch argumentieren, dass die Ersparnis viel größer wäre als bei der Notwendigkeit, einen Ersatz seiner Qualität verpflichten zu müssen. Es wäre dann doch ein sehr vergleichbarer Fehler, den man einst bei Perišić beging.
Head of Impressum bei Miasanrot
Miasanrot ist ein Projekt, das ich neben meinem Beruf als Sportjournalist stemme. Mein ambitioniertes Ziel ist es, euch Formate wie dieses und Analysen rund um den FC Bayern jeden Tag zu liefern. Um das umsetzen zu können, muss ich aber meine Arbeit für andere Medien reduzieren – was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Es liegt entsprechend in eurer Hand, wie regelmäßig dieses Format und andere tiefergehende Analysen sowie der Podcast erscheinen können.
Es wird Tage geben, an denen das Round-up aussetzen muss und es auch keinen anderen Content gibt. Je mehr Einnahmen Miasanrot aber hat, desto unwahrscheinlicher sind diese Unregelmäßigkeiten. Wir wollen die Berichterstattung bewusst anders angehen. Weg von Tempo, Boulevard und Wechselhaftigkeit – hin zu Qualität und Kontinuität. Dafür brauchen wir euch. Alle Informationen dazu, wie ihr uns unterstützen könnt und warum ihr das tun solltet, findet ihr hier.
Verlängert Joshua Kimmich bald beim FC Bayern München? Mehrere Medien berichteten zuletzt, dass es bald zu einem Abschluss der Verhandlungen kommen könnte. Bestätigen wollte Max Eberl das am Sonntag nicht: „Wir haben klare Positionen bezogen und jetzt muss man schauen, ob man das eben auch in einen Vertrag bekommt. Ich kann keinen zwingen. Ich kann nur sagen, wir würden uns das wünschen.“
Damit deutete der 51-Jährige an, dass der Ball nun bei Kimmich liegt und das Angebot von Seiten der Münchner final sein könnte. Nach Informationen von Sport1 soll sich der Mittelfeldspieler Marco Neppe als Unterstützung mit dazugeholt haben. Der ehemalige Technische Direktor des FCB soll ihm beratend zur Seite stehen.
Noch weniger in die Karten schauen ließ sich Eberl bei Leroy Sané: „Wir werden es beantworten, wenn es dann auch wirklich so weit ist. Das begleitet uns schon ein Stück weit die ganze Saison.“
„Wir würden gerne die Dinge schneller voranbringen, aber manches braucht auch einfach Zeit“, so der Sportvorstand weiter. Beide Verträge laufen im Sommer aus.
Joshua Kimmich hat sich im Spiel gegen Eintracht Frankfurt eine Sehnenreizung zugezogen. Das verkündete der FC Bayern am Montag. Damit müsse der Mittelfeldspieler nun etwas kürzer treten, ein langer Ausfall droht jedoch nicht. Medienberichte deuten darauf hin, dass er womöglich gegen den VfB Stuttgart pausieren könnte, um dann gegen Bayer Leverkusen in der Champions League wieder fit zu sein.