Hamburger SV: Merlin Polzin stürmt in Top Ten der jüngsten Aufstiegstrainer | OneFootball

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·13 May 2025

Hamburger SV: Merlin Polzin stürmt in Top Ten der jüngsten Aufstiegstrainer

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Was alle seine renommierteren Vorgänger nicht fertig brachten, das schaffte der jüngste Trainer auf der HSV-Bank in sieben Zweitliga-Jahren. Merlin Polzin führte den Verein in die Bundesliga zurück – mit 34.

Damit kam Polzin auch in die Top Ten der jüngsten Aufstiegstrainer seit Einführung der eingleisigen 2. Liga 1981, die von Nordlichtern dominiert wird.


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1. Helmut Schulte (FC St. Pauli)

Durch eine ABM-Maßnahme kam er in den Verein und als Not am Mann war, vertrauten sie ihm den Job an. Im Herbst 1987 übernahm Helmut Schulte, gerade 30 geworden, den Job von Willi Reimann, der zum Lokalrivalen HSV gewechselt war. Der lange Lulatsch wurde Kult am Millerntor, führte St. Pauli  am 29. Mai 1988 nach zehn Jahren Pause zurück ins Oberhaus.

2. Fabian Hürzeler (FC St. Pauli)

Erst vergangene Saison erlebte Hamburg, wie ein weiteres großes Trainertalent auf dem Kiez erstrahlte. Hürzeler, der bei den Bayern in die Lehre gegangen war, hatte die Mannschaft schon mit 29 übernommen und den Aufstieg 2023 nur knapp verpasst. Das holte er 2024 nach, mit 31 Jahren und knapp drei Monaten! Dumm nur, dass er trotz anderer Aussagen nicht mit in die Bundesliga ging und sich nun in der Premier League bei Brighton verdingt. Aufstiegstrainer war er trotzdem.

3. Ole Werner (Werder Bremen)

Als Bundesligaabsteiger Werder Bremen sich in der Corona-Saison 2021/22 im Herbst von Markus Anfang trennte (der sich nicht impfen lassen wollte), ging der Blick der Verantwortlichen gen Norden. Ole Werner war in Kiel zurückgetreten, aber sein Pokal-Coup gegen die Bayern noch in bester Erinnerung. Werder riskierte es mit einem 33jährigen, den Aufstieg machte er dann eine Woche nach seinem 34. Geburtstag am 15. Mai 2022 perfekt – und saß gestern zum 100. Mal in der Bundesliga auf der Werder-Bank.

4. Merlin Polzin (HSV)

Er war und ist HSV-Fan, war Auswärtsfahrer und trägt die Raute im Herzen. Seinen Job beim HSV bekam er allerdings durch sein Praktikum beim VfL Osnabrück, dessen Trainer Daniel Thioune so begeistert von Polzins Spielanalysen war dass er ihn 2020 mit nahm an die Elbe. Als der HSV im Herbst Steffen Baumgart den Laufpass gab, vertrauten sie seinem Assistenten den Himmelfahrtsjob an und er schaffte das allmählich für unmöglich gehaltene. Mit 34 Jahren und 7 Monaten führte er den HSV in 19 Spielen zurück in die Bundesliga – bei einem Punkteschnitt von 1,89.

5. Hannes Wolf (VfB Stuttgart)

Auch er trainierte den HSV, aber den großen Coup schaffte er schon auf seiner ersten Profistation mit dem VfB Stuttgart. 2016/17 stieg er nach dem sechsten Spieltag bei den Schwaben nach der Trennung von Jos Luhukay ein und erledigte seine Aufgabe sofortiger Wiederaufstieg zuverlässig. Der jungenhafte Mann, heute Ausbilder beim DFB, war einen Monat vor dem Vollzug am 21. Mai 2017 gerade 36 geworden. Am  HSV verzweifelte aber auch er (201/19).

6. Jürgen Klopp (Mainz 05)

Er war schon zweieinhalb Jahre im Amt und zweimal dramatisch am letzten Spieltag mit den Mainzern gescheitert, da klappte es doch noch. Jürgen Klopp, Zweitligarekordspieler des Vereins, stieg am letzten Spieltag 2003/04 überraschend dank Patzer der Konkurrenz auf. Es war nicht nur der größte Erfolg in der Mainzer Vereinsgeschichte, sondern auch der Start für eine märchenhafte Trainerkarriere. „Kloppo“ setzte dieses Meilenstein einen Monat vor seinem 37. Geburtstag . nichtsahnend, dass er einmal Meister und Champions League-Sieger werden würde. Und überall da, wo er war, zur Legende.

7. Peter Neururer (1. FC Saarbrücken)

Er war bereits mit 32 Trainer in der 2. Liga und Saarbrücken seine fünfte Station. Hier war er am erfolgreichsten und führte seine Mannschaft durch die damals für eine Saison eingeführte 2. Liga Süd und die Aufstiegsrunde. Der „Verbalerotiker“ (O-Ton Neururer) war gerade einen Monat 37 Jahre alt, als er für das bis dato letzte Saarbrücker Bundesligajahr verantwortlich zeichnete. 1993 stieg er prompt wieder ab und erwarb sich in der Folge einen Ruf als Feuerwehrmann.

8. Frank Pagelsdorf (Hansa Rostock)

Der Ex-Profi von Dortmund, Bielefeld und Hannover hatte gleich mit seinem ersten Versuch im Trainergeschäft Erfolg. Bei Hansa Rostock ließen sie ihn in Ruhe arbeiten, wurde der gemütliche Typ schnell Publikumsliebling. 1994/95 gewann Hansa die Hälfte aller Spiele und wurde Meister im Unterhaus. Pagelsdorf war 37 Jahre und drei Monate jung, als sie es perfekt machten. Das vergaßen sie ihm an der Ostsee nie, so dass er nach seiner HSV-Zeit noch mal für fünf Jahre zurückkehrte und einen weiteren Aufstieg schaffte.

9. Winfried Schäfer (Karlsruher SC)

Er hatte beim KSC auch schon gespielt, bekannter war er aber als Meisterspieler von Borussia Mönchengladbach. Als Trainer noch ohne Meriten, wagten sie es 1986 trotzdem mit ihm in Karlsruhe, wo der langhaarige und impulsive „Winnie“ Mannschaft und Fans ansteckte. Auf Anhieb gelang 1987 der Aufstieg – er war 37 Jahre und fünf Monate jung. Er blieb elf Jahre beim KSC, es waren die besten der Vereinsgeschichte.

10. Ernst Middendorp (Arminia Bielefeld)

Er hatte nie hochklassig gespielt, und versuchte das mit seinem Auftreten zu kompensieren. Sein Fachchinesisch verstand nicht jeder, sein Umgangston war rau. Aber der Erfolg gab Middendorp Recht, mit einem Haufen Altstars, meist mit HSV-Vergangenheit und viel Geld im Rücken marschierte Arminia von der 3. Liga in die Bundesliga durch. Als „Power-Ernst“ dort an Pfingsten 1996 angekommen war, war er 37 Jahre und acht Monate alt. Nach dem Abstieg 1998 wurde er entlassen und wurde zum Weltenbummler, aber nicht wirklich ruhiger…

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