liga3-online.de
·3 January 2025
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Vor einem Jahr stieg Christian Werner als Sport-Geschäftsführer beim TSV 1860 München ein, um die Klasse mit Cheftrainer Argirios Giannikis zu halten. In der Rückrunde werden sich die Löwen erneut strecken müssen, um eine ruhige Saison bis zum Schluss zu spielen. An der Qualität des aktuellen Kaders zweifelt der Sportchef nicht.
Christian Werner war Sportdirektor in Österreich bei SC Austria Lustenau, dann auch beim deutschen Regionalligisten SGV Freiberg. Als Chefscout des SV Waldhof Mannheim fand der 43-Jährige seinen Weg in die 3. Liga, wo er mittlerweile als Sport-Geschäftsführer der Münchner Löwen tätig ist. Am Sonntag wird er sein einjähriges Jubiläum in dieser Position feiern. "Es ist eine Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht, die sehr viel Verantwortung beinhaltet", erklärt Werner im Interview mit dem "Merkur" – und ist sich weiterhin auch den Gefahren auf Giesings Höhen bewusst: "Bei den Löwen sein, heißt: Lerne schnell – oder du wirst ganz schnell gefressen. Dessen war ich mir von vornherein bewusst."
In der vergangenen Saison war der Klassenhalt das Ziel, auch dieses Jahr wird es um eine ruhige Saison gehen. Wenngleich mancher 1860-Fan etwas mehr Fortschritt erhofft hätte. "Wenn man es am Tabellenplatz misst, sieht es jetzt nicht sehr spektakulär aus. Ich denke dennoch, dass wir als Mannschaft eine Entwicklung vollzogen haben", wiegt Werner diesbezüglich ab. Die Entwicklung verlaufe langsam, aber sie sei vorhanden – dessen ist sich der Sportchef sicher. Trotzdem räumt der 43-Jährige auch ein: "Mit den Ergebnissen der Hinrunde sind wir auch alles andere als glücklich. Deshalb sind wir hart in die Analyse gegangen und wissen genau, in welchen Bereichen wir Nachholbedarf haben und wo Verbesserungspotenziale liegen."
Ein zentraler Punkt in der Planung ist die Zusammenarbeit mit Argirios Giannikis, dessen Arbeit von Werner geschätzt wird. Obwohl der Cheftrainer bei den Fans nicht unumstritten ist. "Wir haben Vertrauen in die Zusammenarbeit mit Agi und hoffen auf einen guten Start in die Rückrunde, für den wir uns Ziele gesetzt haben, die wir erreichen wollen", erklärt Werner, dass sein Vertrauen in Giannikis vorhanden ist. Nicht umsonst habe er den gebürtigen Nürnberger fünf Tage nach seinem Amtsantritt geholt. Nun soll der nächste Schritt folgen. "Daher nehme ich nicht nur Agi, sondern auch die gesamte Mannschaft in die Pflicht, miteinander eine erfolgreiche Rückrunde zu bestreiten", so der Sportchef.
Womöglich legt 1860 auf dem Transfermarkt nach, um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs durch Verstärkungen zu erhöhen. "Alles steht und fällt mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten. Daher sind wir ständig im guten Austausch mit beiden Gesellschaftern", hält sich Werner jedoch noch bedeckt. Trotzdem lässt er durchblicken: "Wir sind in guten Gesprächen und werden in den nächsten Wochen die ersten Ergebnisse vermelden, gerade in Bezug auf unsere jungen Spieler." Eine mögliche Vertragsverlängerung mit Raphael Ott steht noch im Raum, wohingehen sich externe Zugänge gerade nicht abzeichnen. Werner blieb gelassen: "Wenn wir noch Kaderkorrekturen hinbekommen, freuen wir uns. Falls dem nicht so sein sollte, dann werden wir aber auch mit dem vorhandenen Kader unsere Ziele erreichen."
Sofern die Münchner Löwen denn ihren Kader zusammenhalten können. Unlängst wurde beispielsweise Julian Guttau mit dem Karlsruher SC in Verbindung gebracht. "Das ist das Schicksal jedes Drittligavereins, dass Angebote aus höheren Ligen kommen, sobald Spieler ordentlich oder gut performen. Das ist normal, das gehört dazu", äußert sich Werner auch zu diesem Gerücht – und stellt klar: "Wir werden alles dafür tun, was in unserer Macht steht, um Julian Guttau zu halten. Grundsätzlich habe ich aber vollstes Verständnis, wenn ein Spieler den Schritt nach oben machen möchte." Ein "Hauen und Stechen" erwarte der 43-Jährige, vorwiegend aber auch im weiteren Saisonverlauf.
Denn eines sei nicht von der Hand zu weisen: "Ich glaube, es wird eine unfassbar schwere Rückrunde, in der wir jeden Punkt feiern werden, und in der wir uns jeden Sieg ganz hart erarbeiten müssen", so Werner. "Denn ich sehe mit Blick auf Mai weder Osnabrück noch Essen noch Aachen auf den Abstiegsplätze." Für die Münchner Löwen gilt es, dies in den kommenden Wochen zu überstehen, um weitere Schritte in der Entwicklung zu gehen. Denn damit, so Werner, soll es nicht enden: "Wir sind in der Planung so, dass wir deutlich über den Tellerrand hinausblicken. Ich glaube, dass es ein wirklich spannendes Löwenjahr wird."
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