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Löwenmagazin
·12 de febrero de 2025
Der Mann, der den Phönix aus der Asche buddelte …
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·12 de febrero de 2025
Spätestens im Sommer 2025 endet die Amtszeit von Präsident Robert Reisinger. Kaum ein Löwe hat in den vergangenen Jahren mehr Rückgrat bewiesen und musste mehr erdulden. Kaum ein Löwe verteidigte den Mutterverein energischer als er. Er kann mit erhobenen Haupt seinem Nachfolger übergeben. Ein Kommentar.
Der tiefe Fall der Löwen aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga brachte im Jahr 2017 vor allem eines mit: Unsicherheit. Es sind viele Protagonisten, die den Löwen in dieser Zeit geholfen haben. Namentlich zu erwähnen ist sicherlich auch Daniel Bierofka, der als Trainer sofort Gewehr bei Fuß stand. Eine Identifikationsfigur, die für die Löwen wichtig war.
Wichtig war es jedoch auch, jemanden zu haben der die Löwen vereinspolitisch auf Kurs hält. Keiner eignete sich damals dafür mehr als Robert Reisinger. Und vermutlich wollte zu dem Zeitpunkt auch keiner diese immense Verantwortung übernehmen. Er stellte sich neben die beiden Vize-Präsidenten, die plötzlich ohne ihren Präsidenten dastanden – Peter Casalette hatte die Flucht ergriffen.
Reisinger ist kein einfacher Charakter. Er polarisierte auf vielen Ebenen. Vor allem auch deshalb, weil er sein Herz auf der Zunge hat und oft sagt was er denkt. Oft auch mit einem zynischen Unterton. Das ist nicht immer diplomatisch. Von seinen klubpolitischen Gegnern wurde das gnadenlos ausgenutzt. Zumindest in einem medialen Bereich bekam Reisinger dabei die volle Bandbreite von Hass und Hetze ab. Selbst seine Familie blieb nicht verschont. Hunderte von strafrechtlichen Kommentaren war dabei. Kein Löwe musste mehr ertragen als er. Schwerste Beleidigungen und Mordaufrufe mischten sich munter in ein dauerhaftes und durchgehendes Mobbing übelster Art.
Doch Reisingers Zeit als Präsident war vor allem von einem geprägt: von einer möglichst sachlichen Ebene und einer gesunden Bodenständigkeit, wenn es dann um Entscheidungen ging. Dass das bei beim TSV 1860 nicht einfach war und viele gute Ansätze zunichte gemacht wurden, schreckten ihn nicht ab. Er setzte sich voll und ganz in den Dienst des Löwen. Wären mehr seiner Ansätze nicht blockiert worden, wären die Löwen in vielen Bereichen vermutlich deutlich weiter.
Reisinger dürfte enttäuscht sein. Es sind viele Projekte, die auf der Strecke geblieben sind. Vieles ist noch nicht vollendet. Er wollte mehr erreichen als nun erreicht ist. Aber vieles ist kurz- oder mittelfristig nun möglich, weil er es vorbereitet hat und die Löwen durch schwarze Stunden geführt hat. Wer auch immer diverse Themen nun rund um den TSV 1860 München anpackt, muss sich immer klar sein, dass vieles nur möglich ist, weil Reisinger eine breite Schulter hatte und die Löwen durch das Tal der Tränen führte.
Vielleicht erhebt sich der „Phönix“ der Löwen irgendwann dank Reisingers Nachfolger. Den Phönix aus der Asche ausgebuddelt und mühsam wieder aufgerichtet, das hat jedoch Reisinger. Mit Hilfe vieler anderer Löwen, das ist klar. Aber er war es, der seinen Kopf hinhielt, wenn es brenzlig wurde. Das sollte man nie vergessen. Jetzt gilt es den Staub von den Flügeln des Phönix vollends abzuschütteln und sich zu erheben. Mit kleinen Flügelschlägen. Ohne gleich wieder ganz nach oben steigen zu wollen und Luftschlösser zu suchen. Es gilt Reisingers Werk zu vollenden und nicht umzuschreiben. Eine schwierige aber ehrwürdige Aufgabe. Es sind große Fußstapfen, in die sein Nachfolger treten wird.