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·20 de febrero de 2025
Marco Höger: „Da bin ich typischer Fußballer, da weiß man heute nicht genau, was morgen sein wird“
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·20 de febrero de 2025
Daniel Mertens
20. Februar 2025
Der Kapitän der U21 des 1. FC Köln hat eine tragende Rolle innerhalb der Mannschaft von Evangelos Sbonias inne. Und auch zu den Profis des FC hat der 35-Jährige eine Meinung. Im Interview mit come-on-fc spricht Marco Höger über Aufstiegspläne, Ziele und seine Zukunft.
Marco Höger vom 1. FC Köln
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Herr Höger, wie beurteilen Sie Ihren Platzverweis vom vergangenen Wochenende?
Die erste Gelbe Karte war ein kleines Missverständnis, weil ich etwas harscher mit einem Mitspieler geredet hatte und ich vermute, dass der Schiedsrichter das auf sich bezogen hatte. Bei der zweiten Gelben ist ein Handspiel des Gegners vorausgegangen und dann habe ich ein Foul gezogen, das in dem Moment unnötig war. Aber das ist nichts Weltbewegendes.
Ärgert es Sie, dass Sie jetzt ausgerechnet das Spiel auf Schalke verpassen oder gibt es keine besondere emotionale Verbindung mehr dorthin?
Wir spielen jetzt gegen die Zweitvertretung, mit der hatte ich auf Schalke nie etwas zu tun. Klar wäre es schön gewesen, am Sonntag dort zu spielen. Ich werde natürlich mit der Mannschaft hinfahren und auch vor Ort sein. Aber dafür hatte ich jetzt auch schon zu viele Spiele in meiner Karriere, dass ich mich darüber ärgern würde.
Der Platzverweis vom vergangenen Wochenende war bereits Ihr zweiter in der laufenden Saison…
Diese Bilanz ist mir eigentlich egal. Ich hatte vorher in meiner Karriere relativ wenig Platzverweise. Je tiefer es für mich in den Ligen jetzt geht, desto mehr sammle ich. Natürlich ärgert man sich in der Regionalliga dann als Spieler schon das eine oder andere Mal über die Schiedsrichterleistung, weil man anderes gewöhnt ist. Trotzdem sollte mir so etwas natürlich nicht passieren.
In der U21 springen in dieser Saison besonders viele Spieler zwischen Regionalliga und 2. Liga. Sind Sie da noch mal ganz besonders gefragt als erfahrener Spieler? Kommen die Jungen auch auf Sie zu?
Die heutige Generation hat schon ein gewisses Selbstbewusstsein. Aber natürlich stehe ich den Jüngeren mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie ihn brauchen.
Wie schwierig ist der Trainingsalltag und die Spielvorbereitung, wenn Schlüsselspieler oftmals den Großteil der Woche gar nicht bei der U21 dabei sind?
Klar ist es unter der Woche nicht immer einfach für eine zweite Mannschaft, wenn man mit einer kleinen Gruppe trainiert. Aber grundsätzlich ist eine zweite Mannschaft auch dafür da, dass der Profi-Kader aufgefüllt werden kann, um dort eine gute Trainingsqualität zu garantieren und um die, die bei uns positiv auffallen, hochzuziehen. So wie zuletzt Neo Telle. Damit müssen wir umgehen und machen das bisher auch ganz gut. Und wir sind natürlich auch froh und stolz, dass wir so viele Jungs oben integrieren konnten.
Was zeichnet die U21 in dieser Saison aus und was sind die Ziele für den restlichen Saison-Verlauf?
Uns zeichnet aus, dass wir für unser junges Durchschnittsalter sehr stabil durch die Saison kommen. Natürlich gibt es immer wieder mal Schwankungen nach oben oder unten. Grundsätzlich ist es für so eine junge Mannschaft nicht selbstverständlich, dass wir in der harten Regionalliga Woche für Woche zeigen, dass wir Seniorenfußball spielen können. Wir haben viele talentierte Jungs dabei, die auch immer wieder ins Profi-Training aufrücken. Viele sind dann auch im Kader dabei und sammeln ihre Einsätze. Manche Jungs wurden auch komplett integriert und haben sich zu festen Größen im Profi-Kader entwickelt. Uns zeichnet im Moment aus, dass wir gut damit umgehen, wenn wir mal eine kleine Trainingsgruppe haben und die Jungs, die erst zum Wochenende dazustoßen, gut integriert bekommen.
Welche Möglichkeiten nutzen Sie auf dem Platz, wenn Ihrer Mannschaft das Spiel mal zu entgleiten droht?
Grundsätzlich bin ich natürlich ein emotionaler und lautstarker Typ auf dem Platz. Ich denke, das sieht man auch von außen. Ich bin aber weniger der Lautsprecher in der Kabine. Klar rede ich da auch und gebe zu vielem meinen Senf dazu. Aber ich bin keiner, der vorm Spiel in der Kabine im Kreis steht und die Jungs heiß macht. So ein Typ bin ich nicht. Daher versuche ich so etwas ausschließlich immer auf dem Platz zu zeigen, mit Leistung voranzugehen oder in schwierigen Phasen des Spiels den Ball zu fordern. Dann wissen die anderen Spieler, dass sie jemanden auf dem Platz haben, an dem sie sich hochziehen können.
Wie ist denn Ihre Zusammenarbeit mit dem Trainer Evangelos Sbonias, dessen verlängerter Arm Sie auf dem Platz sind?
Die ist sehr eng. Ich bin dem Trainerteam der U21 auch sehr dankbar dafür, dass sie mir die Möglichkeit geben, ein Stück weit als weiterer Co-Trainer zu agieren. Wir sind jeden Tag im Trainerbüro und auf dem Platz im Austausch und ich werde in viele Dinge mit einbezogen.
Sie haben bald ihr zweites Jahr nach Ihrer Rückkehr zum FC vollendet. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Grundsätzlich macht es mir einfach richtig Spaß. Es ist alles so aufgegangen, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Den Verein kannte ich vorher natürlich schon in und auswendig und die Leute hier waren mir alle bekannt. Daher hat mich hier nichts großartig überrascht. Ich habe lange Bundesliga gespielt, danach zweite Bundesliga. Der Schritt in die 3. Liga und jetzt noch einmal in die Regionalliga lässt mein Fußball-Herz noch mal schneller schlagen, weil ich ein alter Fußball-Romantiker bin. In der 3. Liga und der Regionalliga hat man den einen oder anderen gefallenen Riesen dabei, wo es dann noch einmal besonders Spaß macht, weil es ein bisschen zurück zu den Wurzeln geht. Man hat nicht mehr diese ganz großen Stadien, die super Kabinen und Wohlfühloasen. Klar wünscht man sich das auch manchmal, gerade in den Winter-Monaten. Aber grundsätzlich ist genau das für einen Fußball-Romantiker etwas Schönes zum Abschluss.
Apropos Abschluss: Ihr Vertrag läuft nach der Saison aus. Hängen Sie ein weiteres Jahr dran oder die Fußballschuhe im Sommer an den Nagel?
Das ist alles noch offen. Da habe ich mir auch noch keine großen Gedanken zu gemacht. In der Regionalliga ist es in den Wintermonaten nicht ganz so einfach an etwas anderes zu denken als das nächste Spiel. Wir haben hier bei uns, wenn es friert, auch nicht immer die besten Plätze. Klar sagt der Körper manchmal auch, dass es allmählich mal gut wäre, aber es macht weiterhin Spaß. Die Jungs halten mich außerdem jung und fit im Kopf, auch wenn es nicht immer leicht ist. Teilweise ist es auch sehr anstrengend. Was mich angeht: Der Verein und ich werden einen ordentlichen Weg und guten Zeitpunkt finden, um miteinander zu reden.
Was peilen Sie für die Zeit nach Ihrer aktiven Karriere an?
So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Ich habe einen Trainerschein gemacht, den B-Plus-Lehrgang absolviert. Ich würde schon gerne im Fußball bleiben, aber das steht noch in den Sternen. Da bin ich typischer Fußballer, da weiß man heute nicht genau, was morgen sein wird.
Der FC will perspektivisch mit der U21 in die 3. Liga aufsteigen. Wie groß wäre da noch einmal der Unterschied für die jungen Spieler?
Der Unterschied ist schon noch mal enorm. Was die Art des Fußballs angeht, ist es noch einmal viel physischer und athletischer. Und vom Aufwand her ist es das gleiche wie Bundesliga oder zweite Liga. Man hat die gleichen Auswärtsreisen, Hotelaufenthalte und fast ausschließlich große Stadien, auch wenn die nicht immer voll sind. Vom Aufwand her ist es enorm. Aber wenn man Dortmund oder Stuttgart aktuell sieht, bei denen die zweite Mannschaft in der dritten Liga spielt, ist das für die Top-Talente immer reizvoll. Mit 19 oder 20 Jahren können sie bereits 50 Drittliga-Spiele haben. Daher kann ich es verstehen, dass der FC langfristig diese Planungen hat und vorantreiben will. Aber es ist natürlich auch nicht einfach, mit einer zweiten Mannschaft in der Regionalliga Erster zu werden, das muss man auch erst einmal schaffen.
Stichwort Aufstieg: Schafft der FC die Rückkehr in die Bundesliga?
Ich traue es der Mannschaft auf jeden Fall zu. Das ist aber noch ein hartes Stück Arbeit. Aber ich glaube, dass die Jungs oben so gefestigt sind, dass sie auch mit einem Rückschlag wie in Magdeburg umgehen können und daraus ihre Lehren ziehen. Es kann aber auch gerade in der 2. Liga relativ schnell gehen, dass alles kippt. Daher muss man zusehen, dass es dazu nicht kommen kann. Gerade die Heimspiele zum Schluss müssen noch einmal erfolgreich bestritten werden – und dann bin ich sehr zuversichtlich.
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