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·26 de diciembre de 2024
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Simon Bartsch
26. Dezember 2024
Nach der Hinrunde trennen den Tabellenführer mit 31 Punkten nur drei Punkte vom Tabellensechsten und fünf von Rang neun. Doch bedeuten wenige Zähler gleich eine schlechte Leistung? Die Daten sagen etwas anderes. Deswegen ist der 1. FC Köln zu Recht Spitzenreiter.
Die Spieler des 1. FC Köln jubeln. (Foto: Lars Baron)
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Schon vor dem letzten Spieltag der Hinrunde häuften sich die Meldungen, dass diese Zweitligia-Saison ihren „schlechtesten“ Herbstmeister krönen würde. Tatsächlich hat der FC das Jahr mit 31 Zählern in Liga zwei beendet und es gab noch nie einen „Winterkönig“, wie Gerhard Struber diese inoffiziellen Titel nennen würde, der noch weniger Zähler eingefahren hat, wenn auch zwei, die die Hinrunde ebenfalls mit 31 Punkten beendeten. Mainz kam in der Saisin 08/09 auf 31 Zähler, Aachen fünf Jahre zuvor. Doch vom schlechtesten Herbstmeister kann wahrlich keine Rede sein. Denn so stark wie diese Liga, zumindest so ausgeglichen wie diese Runde, war wohl noch keine Spielzeit im Liga-Unterhaus. Nach der Hinrunde trennen den Tabellenführer drei Punkte vom Tabellensechsten und fünf von Rang neun.
Und das gab es in der Liga noch nie. Ganze fünf Mal lag der Tabellenneunte nur weniger als zehn Punkte hinter dem Primus. Die drei Zähler Rückstand zwischen dem Ersten und Platz sechs gab es in der Saison 10/11, als der FC Augsburg mit drei Zählern vor Greuther Fürth auf Platz sechs die Hinrunde beendete. Im Schnitt lag Platz sechs genau neun Punkte hinter dem Spitzenreiter. Tatsächlich nehmen sich die Topteams in dieser Spielzeit gegenseitig die Punkte weg. Mit dem FC hat nun auch das letzte Spitzenteam gegen eine andere Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte gewonnen. Der Spitzenreiter der 2. Bundesliga dürfte also durchaus mehr sein als der „schlechteste“ Herbstmeister sein, vielmehr führt er die ausgeglichenste Liga an. Glück und Zufall haben sich längst nivelliert.
Wie bewertet ihr die FC-Profis in der Hinrunde?
(Nur Spieler, die mindestens fünf Mal gespielt haben)
Und der aktuelle Herbstmeister führt gleich zahlreiche Statistiken der Liga an, die den ersten Tabellenplatz sicherlich in Ansätzen erklären. Der FC kommt nach wie vor auf die meisten Torabschlüsse (300) und das mit großem Abstand vor dem SV Darmstadt (260). Zudem erstpielten sich die Kölner die meisten Großchancen vor dem Hamburger SV und dem 1. FC Magdeburg. Köln erarbeitete sich damit den höchsten xGoals-Wert, kommt auf die meisten Ecken und erzielt die zweitmeisten Torschüsse sowie die zweitemeisten Tore daraus. Obwohl die Kölner nicht mehr den Hurra-Fußball der Anfangswochen spielen, gehört der FC dennoch in zahlreichen Statistiken der Offensive zu den Top-Teams der Liga. Und die Geißböcke wollen bekanntlich im Winter im Angriff nochmal nachlegen.
Die Hintermannschaft wirkte vor allem in den vergangenen Wochen sicherer. Struber würde „stabiler“ oder „reifer“ sagen. Dabei waren die Defensiv-Werte der Kölner schon zu Saisonbeginn sehr ordentlich, auch, wenn es vor der Systemumstellung immerhin 20 Gegentore gegeben hat. Die Geißböcke lassen ligaweit die wenigsten Torschüsse und die wenigsten Abschlüsse direkt aufs Tor zu. Zudem gehört der FC zu den Top-Teams der am wenigsten zugelassenen Großchancen und der geringen Verwertung jener sowie dem Zulassen von Flanken aus dem Spiel heraus. Gerade in den vergangenen Spielen ließen die Kölner nur noch wenig vor der eigenen Box zu. Die Folge waren in der Liga zuletzt drei Gegentore in sieben Spielen, 19 Punkte und damit Platz eins.
Dass es bei den guten Werten nicht zu mehr reicht, ist wiederum die andere Seite der Medaille. Zwar kommen die Kölner auf die meisten Abschlüsse, die meisten Großchancen, den höchsten XGoal-Wert, auf der anderen Seite stehen dann dort aber nur 32 Treffer. Der FC macht zu wenig aus seinen Chancen. Bei der xGoal-Effizienz, also den tatsächlichen Toren im Verhältnis zu den erwartbaren weisen die Kölner einen Minus-Wert auf, liegen im unteren Tabellendrittel, genauso wie bei den Abschlüssen. Beim FC führt aktuell nur jeder zehnte Versuch auch zu einem Treffer. Beim Hamburger SV ist dagegen jeder sechste Abschluss ein Tor. Dem FC fehlt also die Effizienz vor dem gegnerischen Kasten. Und das, obwohl die Kölner mit Tim Lemperle, Damion Downs und Co. über eine sehr gute Offensive verfügen.
Ein ähnliches Missverhältnis weist auch die Defensive auf. Obwohl die Kölner mit die wenigsten Torschüsse, Großchancen und Flanken zulassen, kommt die Abwehr um Kapitän Timo Hübers bereits auf 23 Gegentore, nur vier Teams aus der oberen Tabellenhälfte waren noch schlechter. Vielleicht auch, weil die Kölner zwar viele Zweikämpfe suchen, im Vergleich zu den anderen Teams aber auch erstaunlich viele verlieren. Allerdings ist das Bild ein wenig verzerrt, denn die Defensive ist seit der Systemumstellung tatsächlich nicht mehr so anfällig. Bei aller Rechnerei kommt es am Ende ohnehin nur auf die Tabelle und dann auf die am 34. Spieltag an. Die guten Statistiken und Werte sind aber die Basis auf dem Weg dahin.
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