
Miasanrot
·15 avril 2025
FC Bayern – News: Letzte Patrone! Wie gelingt der Coup gegen Inter Mailand?

Miasanrot
·15 avril 2025
Was der FC Bayern in der Champions League gegen Inter Mailand anpassen muss. Außerdem: Kompany vor kniffligen Abwehrentscheidungen, drei Ausfälle beim Gegner und mehr News und Gerüchte zum FCB.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
„Ich bin noch nicht tot, my friends. Ich habe noch eine Patrone“, sagte Pep Guardiola 2016 vor dem Rückspiel gegen Atlético Madrid in der Champions League. Damals war die Situation eine andere im Vergleich zum Viertelfinale in dieser Saison gegen Inter Mailand – und doch gibt es ein paar kleinere Parallelen.
So lässt sich argumentieren, dass beide gegnerischen Abwehrreihen zu ihrer Zeit die besten im Wettbewerb waren beziehungsweise sind. Auch der Rückstand nach dem Hinspiel ist in der Differenz gleich: Ein Tor. Nur geht es diesmal nicht daheim auf Aufholjagd, sondern auswärts. Und auch die Personalsituation ist eine andere als damals – nicht nur rein nominell, sondern auch was die Verfügbarkeit von Stammspielern anbelangt.
Ein Wunder braucht der FC Bayern dennoch nicht, um das Weiterkommen zu schaffen. Das Hinspiel hat gezeigt, dass die Spielanlage dem FCB genügend Chancen bietet, um Tore zu erzielen.
Dass einige dieser Chancen leichtfertig vergeben wurden, ist etwas, was sich nur schwer anpassen lässt. Schließlich kann Vincent Kompany in der Analyse kaum auf Harry Kane zugehen und ihm sagen: „Junge, das nächste Mal bitte drei Zentimeter weiter links zielen.“ So funktioniert Fußball nicht. Niemand vergibt Chancen absichtlich.
Was Kompany aber durchaus von seinem Team verlangen kann: mehr Konsequenz. Das betrifft einerseits die Abschlusssituationen. Im Fall von Kane eher weniger, im Fall von Michael Olise oder anderen Spielern schon eher. Manchmal wirkt es so, als wären die Spieler nicht hundertprozentig überzeugt von ihrem Schuss.
Sicherlich eine Ferndiagnose, die sich schwer beweisen lässt. Wenn man aber sieht, was für Tore Leroy Sané, Serge Gnabry oder eben Olise schon in ihrer Karriere erzielt haben, dann wirkt manch halbherziger Abschluss doch zumindest merkwürdig. Auch in der Arbeit gegen den Ball scheinen aktuell ein paar Prozentpunkte zu fehlen.
Inter ist sehr spielstark und es wird nicht ausbleiben, dass die Italiener ihre Phasen bekommen, in denen sie das bessere Team sind. Gerade dann wird es aber wichtig sein, dagegenzuhalten und sich nicht in die eigene Hälfte drücken zu lassen, wie es teilweise am Ende des ersten Viertels dieses Duells passiert ist. Es braucht dann Lösungen, um sich daraus schnellstmöglich wieder befreien zu können.
Ein Mittel dafür wäre, die Läufe von Marcus Thuram und Lautaro Martinez besser zu verteidigen. Beide haben eine Schwachstelle im System von Kompany ausgenutzt, die es immer mal wieder in dieser Saison zu beobachten gab – jüngst auch gegen den BVB. Gewinnt der Gegner den Ball, sind die Bayern im Mittelfeldzentrum anfällig.
Die Stürmer ziehen die beiden Innenverteidiger raus, lassen klatschen und anschließend kommt der Ball in die Tiefe – so kassierten die Münchner bereits das eine oder andere Gegentor. Zwischenzeitlich schienen sie das besser im Griff zu haben. Das lag unter anderem daran, dass Dayot Upamecano viele Situationen im Ansatz verteidigen und auch Alphonso Davies mit seinem Tempo manchmal aushelfen konnte.
Beide stehen jetzt nicht zur Verfügung. Für Kompany eine schwierige Situation. Er könnte Minjae Kim und Eric Dier die Anweisung geben, die Laufwege nicht mitzugehen und tief positioniert zu bleiben. Dann besteht das Risiko, dass sie aufdrehen und mit Tempo auf die Kette zulaufen können. Eine weitere Möglichkeit wäre es, einen Mittelfeldspieler für den Job abzustellen, den Sechserraum zu halten und zu verteidigen – eine Rolle, die eigentlich wie gemacht für João Palhinha wäre.
Hier bestünde das Risiko darin, Offensivdruck zu verlieren – sowohl mit dem Ball als auch im Gegenpressing und Pressing. Natürlich ist es eine weitere Option, nichts am taktischen Ansatz zu verändern und die beiden Innenverteidiger nochmal individualtaktisch darauf vorzubereiten. Ihnen noch mehr Lösungen an die Hand zu geben und auch mit den Außenspielern gesondert zu arbeiten, um sie auf die Bälle in die Tiefe vorzubereiten.
Fakt ist: Die Bayern haben es über 90 Minuten gesehen nicht schlecht gemacht, aber auch nicht gut genug. Hier besteht Anpassungsbedarf.
Der dritte Punkt ist wieder recht abstrakt. Von außen lässt sich nicht bewerten, wie es um den Glauben eines Teams oder eines einzelnen Spielers bestellt ist. Aber es wird nach dem Spiel viele verschiedene Deutungen über dieses Rückspiel geben.
Es ist die Aufgabe jedes einzelnen Spielers, den Beobachter*innen das Gefühl zu geben, dass alles probiert wurde. Neben seinen rein sportlichen Qualitäten könnte Thomas Müller hier einen entscheidenden Unterschied machen. Auch gegen den BVB hatte er wieder einige starke Aktionen im Spiel nach vorn.
Guardiolas letzte Patrone ging 2016 ins Leere. Aber die Leistung seiner Mannschaft war trotz der Niederlage eine der besten in der Geschichte des FC Bayern. Man ging mit viel Frustration, Fassungslosigkeit, aber auch Stolz aus dem Wettbewerb.
Für Kompany wird dieses Rückspiel unabhängig vom Ausgang sehr wahrscheinlich nicht die letzte Patrone sein. Es ist absehbar, dass er auch in der kommenden Saison eine weitere Chance bekommt, in diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein. Aber es muss der Mannschaft gelingen, von der ersten bis zur letzten Minute daran zu glauben, dass sie diesen Rückstand umdrehen können. Nur dann kann man sich am Ende auch nichts vorwerfen lassen.
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Noch ist unklar, wer am Mittwochabend neben Eric Dier verteidigen wird. Minjae Kim plagt sich nahezu im gesamten Saisonverlauf bereits mit Schmerzen an der Achillessehne herum. Wie Sport1 erfahren haben will, ist es nicht ausgeschlossen, dass Kompany auf den Südkoreaner verzichtet, sollte er einen zu großen Unsicherheitsfaktor in ihm sehen.
Kim hatte am vergangenen Samstag das 0:1 des BVB zu großen Teilen mitzuverantworten und wurde kurz darauf ausgewechselt. Sollte Kompany umstellen, wird Josip Stanišić wahrscheinlich in die Innenverteidigung rücken und Raphaël Guerreiro könnte links verteidigen. In der Schlussphase des ersten Viertels gegen Inter wechselte Konrad Laimer auf die linke Seite und Sacha Boey kam für die rechte.
Auch diese Umstellung funktionierte nicht optimal. Zwar bereitete Laimer den Ausgleich von Müller über links vor, doch beim zweiten Gegentor sah die gesamte Defensive nicht gut aus. Eine weitere Möglichkeit für Kompany könnte es sein, Leon Goretzka in die Innenverteidigung zu stellen. So müsste er auf den Außenpositionen im Vergleich zum Hinspiel nichts verändern.
Simone Inzaghi hat vor dem Rückspiel gegen den FC Bayern drei Ausfälle bestätigt: „Dumfries, Zielinski und Correa sind nicht dabei. Die anderen sollten alle dabei sein.“ Vor allem Dumfries ist ein bitterer Verlust für die Italiener. Allerdings fehlte der Niederländer auch schon im Hinspiel.
„Wir sind stolz auf das, was wir in dieser Saison bisher geleistet haben“, erklärte Inzaghi zur aktuellen Situation: „Morgen wird es sehr schwer werden, wir müssen das Ergebnis des Hinspiels vergessen, aber nicht die Leistung. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, wir wissen, wie stark die Bayern sind. Es ist ein Viertelfinale in der Champions League, wir haben nur die erste Halbzeit gewonnen.“
Serge Gnabry wird wohl beim FC Bayern München ins letzte Vertragsjahr gehen. Das will Sky erfahren haben. Demnach wolle nicht nur der Spieler beim FCB bleiben, sondern auch der Rekordmeister dränge nicht auf einen Wechsel. Es gebe derzeit keinerlei Marktsondierung in irgendeine Richtung.
Gnabry wolle hart daran arbeiten, um wieder an seine Form aus der Saison 2019/20 heranzukommen. Damals sorgte er mit wichtigen Toren und Assists vor allem gegen Olympique Lyon und den FC Barcelona dafür, dass die Bayern ins Finale der Champions League kamen und schließlich den Titel gewinnen konnten.
Seit einigen Jahren stagniert der 29-Jährige aber nicht nur, seine Leistungen bauen sogar ab. Gerade in den vergangenen Wochen zeigte er aber wieder einen leicht nach oben zeigenden Trend. Insbesondere sein Tor gegen den BVB sowie die Vorlage kurz zuvor waren jeweils beeindruckend.
Von Teamkollege Joshua Kimmich gab es jüngst ein großes Lob: „Ich hatte das Gefühl, dass er gerade in den letzten Tagen und Wochen körperlich in einem guten Zustand ist. Er ist einer Phase, in der er länger stabil bleibt und das ist bei ihm auch der Schlüssel. Wenn er dann körperlich stabil ist, dann kann man die Qualität auch nicht aufhalten.“
Sein Vertrag in München läuft 2026 aus. Im Sommer wäre theoretisch die letzte Gelegenheit, ihn für eine Ablösesumme zu verkaufen. Allerdings sei aus Spielerkreisen zu vernehmen, dass Gnabry in München seine Heimat sehe.