LIGABlatt
·13 Januari 2025
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Mit einem 3:2-Erfolg bei Konyaspor hat sich Fenerbahçe am 19. Spieltag der Süper Lig den wettbewerbsübergreifend dritten Sieg in Folge gesichert. Nach einem historisch frühen Gegentor gelang es der Mannschaft von José Mourinho, die Partie dank zweier Standards und eines Geschenks von Konyaspors Schlussmann Słowik zu drehen.
Verletzungsbedingt musste Fenerbahçe beim Auswärtsspiel in Konya auf Jayden Oosterwolde, Rodrigo Becão sowie İsmail Yüksek verzichten. Zudem fehlte Sofyan Amrabat aufgrund einer Gelbsperre, während sich Star-Trainer José Mourinho aus freien Stücken gegen eine Nominierung von Samet Akaydin für den Spieltagskader entschied. Vom verfügbaren Personal standen zunächst Livaković, Djiku, Söyüncü, Müldür, Kostić, Szymański, Fred, Aydın, Tadić, Džeko und En-Nesyri auf dem Platz.
Fenerbahçe kassiert frühestens Süper-Lig-Gegentor in der Vereinsgeschichte
Wahrscheinlich noch bevor alle Fans im Konya Büyükşehir Belediye Stadyumu ihre Plätze eingenommen hatten, fiel bereits das erste Tor der Partie – und zwar für die Hausherren, denen im Vorfeld nur Außenseiterchancen zugesprochen wurden! Genauer gesagt benötigte es gerade einmal 25 Sekunden, bis Pedrinho aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 1:0 für Konyaspor traf. Zuvor hatte Szymański unnötig den Ball in der gegnerischen Hälfte verloren, woraufhin die Zentralanatolier schnell umschalteten und sich das schwache Abwehrverhalten der Gäste zu Nutze machten. Vom zweitschnellsten Treffer der aktuellen Süper-Lig-Saison und dem frühesten Liga-Gegentor in der Vereinsgeschichte schien sich Fenerbahçe jedoch recht schnell zu erholen, denn schon in der 4. Spielminute vergab Kostić eine gute Gelegenheit zum Ausgleich. Stärker im Abschluss zeigte sich der an diesem Abend unüblicherweise in der Abwehr-Dreierkette aufgestellte Müldür, der nach Ecke von Tadić zum 1:1 einköpfte (14.).
Kopfball-Festival in Konya
Derweil tat Mourinho das, wofür er (auch) bekannt ist – nämlich meckern. Schiedsrichter Direnç Tonusluoğlu sah sich so schon früh im Spiel gezwungen, das Gespräch mit der portugiesischen Trainer-Legende zu suchen. In der 25. Spielminute sorgte erneut eine Ecke – diesmal von der anderen Seite von Szymański ausgeführt – für Freude im Lager der "Kanarienvögel". Dabei trug sich in Person von Söyüncü ein weiterer Verteidiger per Kopf in die Torschützenliste ein. Keine gute Figur beim 2:1 für die Gäste machte Konyaspor-Keeper Słowik mit seinem missglückten Abfangversuch der Ecke. Dass er grundsätzlich dennoch über Qualität verfügt, bewies der polnische Schlussmann mit einer starken Parade gegen Džeko (28.). Individuelle Klasse bringt auch Kramer mit, der in der 44. Spielminute den 2:2-Pausenstand erzielte. Beim dritten Kopfball-Treffer des Abends fand der Stürmer eine Lücke zwischen den in dieser Situation mangelhaft abgestimmten und sich gegenseitig fragende Blicke zuwerfenden Fener-Innenverteidigern Söyüncü und Djiku.
Tadić nimmt Einladung dankend an
Im Gegensatz zum spektakulären ersten Durchgang bot die zweite Hälfte insgesamt weniger Höhepunkte, nach wie vor aber eine intensiv geführte Partie. So musste in der 61. Spielminute ein (weiterer) Patzer von Słowik her: Ohne jegliche Bedrängnis spielte der 33-Jährige einen Katastrophenpass in die Füße von Tadić, was der serbische Routinier nutzte, um zunächst seinen Gegenspieler per Finte aussteigen zu lassen und dann eiskalt aus kurzer Distanz zur erneuten Führung für die Gelb-Marineblauen einzunetzen. Rund 20 Minuten vor Schluss wechselte Mourinho dann erstmals – Osayi-Samuel ersetzte den unauffälligen Aydın. Am Ausgang des Spiels änderte dies allerdings nichts mehr, denn Fenerbahçe brachte das 3:2 gekonnt über die Zeit, ohne sonderlich viele gegnerische Chancen außer einer guten Möglichkeit durch Bostan (90.) zuzulassen. Auch nach dem Sieg über Konyaspor bleiben die Mourinho-Schützlinge Tabellenzweiter. Der Rückstand auf Erzrivale und Spitzenreiter Galatasaray beträgt momentan acht Punkte.
Die nächste Süper-Lig-Partie bestreitet Fenerbahçe am Sonntag erneut auswärts – dann beim Schlusslicht Adana Demirspor. Zuhause in Kadıköy treten die Gelb-Marienblauen am 23. Januar wieder an, wenn Olympique Lyon im Rahmen des 7. Spieltags in der Ligaphase der Europa League am Bosporus gastiert.