Auf dem Vormarsch: Was steckt hinter dem Höhenflug von Eyüpspor in der Süper Lig? | OneFootball

Saison in der höchsten Spielklasse des türkischen Fußballs wird sich jeder Fan von Eyüpspor mit Sicherheit sein Leben lang erinnern. Der Süper Lig-Debütant mit Trainer Arda Turan am Ruder gilt nämlich als die größte positive Überraschung der Liga und geht in den letzten Saisonabschnitt mit realen Chancen auf die Qualifikation für die kontinentalen Wettbewerbe.

Bärenstarke Defensivleistung

Obwohl Eyüpspor größtenteils in einem offensiv ausgerichteten 4-3-3 System spielt, liegt die größte Stärke des Teams zweifellos in der Verteidigung. Auf Antrieb des 24-jährigen Torwarts Berke Özer, der zu den bestbewerteten Süper Lig-Spielern gehört und mehrmals ins Team der Woche gewählt wurde, hat der Aufsteiger eine der besten Defensivreihen der Liga – mit knapp über einem Gegentor pro Spiel und 9 Duellen mit einer weißen Weste.

Abgesehen vom Torhüter überzeugt auch der Rest der Verteidigung. Den idealen Beweis dafür liefern 24,2 abgewehrte Bälle, 9,7 Interceptions und 48,2 zurückgewonnene Bälle pro Spiel – alles Werte, die ligaweit zu den Besten gehören. Auch bezüglich der individuellen Leistungen verdienen die Abwehrspieler von Eyüpspor ein großes Lob, da sie im bisherigen Saisonverlauf bloß 2 Fehler machten, die direkt zu Toren führten.

Arda Turan als die ideale Trainerlösung

Der ehemalige Nationalspieler hat in seiner jungen Trainerkarriere einen dynamischen und vielseitigen Spielstil entwickelt, der grundsätzlich Elemente aus verschiedenen Phasen seiner Spielerkarriere kombiniert. Insbesondere seine Zeit bei Atletico Madrid hatte einen großen Einfluss auf seine Entwicklung als Trainer. Laut einem Interview von Arda Turan war Diego Simeone der erste Trainer in seiner Karriere, der von ihm forderte, seine Komfortzone zu verlassen und ihn auf diese Weise dazu brachte, ein ausgewogenes Spielverständnis zu entwickeln und seine defensiven Fähigkeiten zu stärken.

Tatsächlich kann man in den Spielen von Eyüpspor einige Parallelen zu Simeones Atletico Madrid ziehen. Gemeint sind damit vor allem das Engagement der Spieler und die Aggressivität in der Balleroberung. Seine Spieler sollen sowohl diszipliniert in der Verteidigung als auch kreativ im Angriff agieren, was bislang zweifellos die gewünschte Wirkung zeigte.

Gut durchdachte Transferstrategie

Nach dem Aufstieg in die Süper Lig agierte Eyüpspor auf dem Transfermarkt alles andere als kopflos. Der Kader wurde gezielt mit geprüften Spielern verstärkt, die dem Team die nötige Erfahrung fürs Erstliga-Niveau bringen sollten. Und dabei war man äußerst erfolgreich, da sich die meisten Neuzugänge als echte Glücksgriffe herausgestellt haben.

Allen voran ist der 32-jährige Stürmer Mame Thiam, der sich mit 12 Treffern zum Top-Torjäger im Team entwickelte. Daher überrascht es nicht, dass viele der Plattformen in der aktuellen Liste neuer Online-Wettanbieter laut Coincierge.de den Senegalesen als die beste Option für Torschützenwetten bei Eyüpspor betrachten. Zwar kämpft der korpulente Stürmer aktuell mit einem kleinen Formtief, aber trotzdem sollte man ihn keinesfalls überspringen – denn die Quoten sind äußerst attraktiv und Thiam bekommt noch immer kontinuierlich viel Einsatzzeit in der Sturmspitze.

Wie gesagt haben auch die anderen Neuzugänge das Team stark verbessert. Besonders gut waren die beiden neuen Außenverteidiger Tayfur Bingöl und Umut Meras, sowie die erfahrenen Mittelfeldmänner Emre Akbaba und Dorukhan Toköz. Zu guter Letzt gilt es unbedingt auch das ehemalige Riesentalent Emre Mor zu erwähnen, der – nach einer langen Verletzung – in der Rückrunde langsam, aber sicher den Weg zu seiner alten Form zurückfindet.

Kein leichtes Restprogramm

Obwohl die kontinentalen Wettbewerbe aus der Sicht von Eyüpspor zum Greifen nah sind, wird es mit der Qualifikation definitiv nicht leicht. Bis zum Saisonende muss das Team von Arda Turan nämlich mehrere hohe Hürden überwinden. Abgesehen vom Aufeinandertreffen gegen den direkten Konkurrenten Samsunspor geht es für Eyüpspor auch gegen die türkischen Fußball-Riesen Galatasaray und Fenerbahce.

Doch in der Hinrunde blieb man gegen jedes dieser Teams ungeschlagen (3:0-Sieg gegen Samsunspor, Remis gegen Galatasaray und Fenerbahce), sodass man sich mit Recht Hoffnungen auf einen historischen Erfolg machen darf.

Foto: pixabay.com