
Rund um den Brustring
·08 de abril de 2025
Ein erster Schritt

Rund um den Brustring
·08 de abril de 2025
Der VfB gewinnt in Bochum dank eines Dreierpacks von Ermedin Demirovic mit 4:0 und bestätigt damit nach dem Einzug ins Pokalfinale die aufsteigende Form. Auch wenn der Gegner an diesem Tag kein Gradmesser war, bot das Spiel wichtige Erkenntnisse.
Wie schnell sich die Stimmung ändern kann. Am vorletzten Samstagabend blickte ich voller Sorge auf das Pokalspiel am Mittwoch in der Angst, dass der VfB mit einer ähnlichen ängstlichen Leistung wie gegen Frankfurt den großen Traum vom Finale verspielen würde. Nervig zudem, dass Sebastian Hoeneß beim Abstiegskandidaten aus Bochum auf seinen Mittelfeld-Dirigenten, seinen besten Linksverteidiger sowie erneut einen Innenverteidiger ersetzen musste. Sieben Tage später fährt der VfB nach Berlin und tief im Westen drei wichtige Punkte ein.
Am erstaunlichsten an diesem Erfolg ist mit Sicherheit die Kaltschnäuzigkeit, mlt der Jeff Chabot und Ermedin Demirovic den VfB nach elf Minuten bereits auf die Siegerstraße brachten. In den vergangenen Wochen hatte gerade die mangelnde Chancenverwertung dazu geführt, dass das Spiel zu lange offen blieb und die Gsgner uns dafür mit Gegentoren bestrafen — wenn wir sie uns nicht sowieso selber reinlegten. Jegliche aufkommende Hoffnung wurde durch Demirovics zweiten Streich direkt nach der Pause zunichte gemacht und an ihm war es auch, den Deckel auf diese Partie zu setzen. Der VfB, abgezockt wie selten.
Interessant auch wer diese Tore, mit denen Demirovic gegen Ende der Saison die Erwartungen an ihn mehr und mehr erfüllt, einleitete: Zwei Mal hatte Karazor den Blick für den Mitspieler, außerdem drückte der Stürmer je eine Flanke von Hendriks und eine von Stergiou über die Linie. Alle drei hatten zuletzt entweder schwache Leistungen gezeigt oder hatten wenig gespielt, Stergiou nicht zuletzt auch wegen seiner Sperre. Außerdem tauchten Yannik Keitel (für Stiller) und Fabian Rieder (für Leweling) wieder aus der Versenkung auf und lieferten eine solide Partie ab. So könnte Hoeneß spät in der Saison von seinem breiten Kader profitieren und sogar Enzo Millot 90 Minuten auf der Bank lassen.
Nun liegt natürlich über dem Sieg das große Aber, dass sich Bochum an diesem Tag alles andere als bundesligatauglich erwies und mit Sicherheit nicht mit den nächsten Gegners aus Bremen und Köpenick zu vergleichen ist. Das stimmt zwar, gleichzeitig war auch die nun endlich beendete Sieglos-Serie vor allem ein Kopf-Problem und keines der mangelnden Qualität. Wichtig für die Mannschaft ist es nun, zu begreifen, dass Bochum nur ein erster Schritt um wieder zu mehr Selbstverständlichkeit im eigenen Spiel zu finden — wenn auch ein wichtiger. Auf den vielen positiven Erkenntnissen und erfreulichen Entwicklungen darf man sich jetzt nicht ausruhen. Dafür fehlt auch die Zeit, denn wir haben nur noch sechs Spiele, um den Europapokal über die Liga zu erreichen. So darf es jedenfalls gerne weitergehen.
Zum Weiterlesen: Der Vertikalpass blickt gen Saisonfinale: “Es geht eng zu und in der Tabelle steht der VfB im Mittelfeld. Aber er hat noch alle Möglichkeiten. Ob er sie nutzen kann, werden wir in den nächsten Wochen sehen.”
Titelbild: © Christof Koepsel/Getty Images