90min
·17 de março de 2025
HSV-Aufstieg so nah wie nie: Welche Polzin-Maßnahmen gefruchtet haben

90min
·17 de março de 2025
Am 14. Spieltag legte Merlin Polzin als Nachfolger von Steffen Baumgart mit einem 3:1-Sieg in Karlsruhe los. Nach vier Partien als Interimscoach wurde der 34-Jährige zum dauerhaften Chef befördert. Die Bilanz der Rothosen unter Polzin kann sich sehen lassen: In 13 Spielen gab es nur eine Niederlage, dazu kommen vier Remis und acht Siege. Die 2. Liga führt der HSV nicht nur nach 26 Spieltagen an, sondern ist auch unter dem neuen Cheftrainer mit einem Schnitt von 2,15 Punkten pro Spiel klar Erster.
Die beiden deutlichen Siege gegen die direkte Konkurrenz aus Düsseldorf (4:1) und Magdeburg (3:0) können durchaus zu der These hinreißen lassen, dass die Bundesliga-Rückkehr so greifbar ist wie nie. Klar, die Rothosen sind in der Relegation schon dramatisch gescheitert. Im siebten Zweitliga-Jahr ist das Ziel acht Spieltage vor Schluss aber ganz klar die direkte Rückkehr ins Oberhaus.
Was auch klar ist: Polzins Maßnahmen haben seit seiner Amtsübernahme gefruchtet. Ein ganz wichtiger Faktor ist dabei das Leistungsprinzip. Prominentestes Opfer ist aktuell Kapitän Sebastian Schonlau, der gegen Magedeburg schon zum vierten Mal 90 Minuten auf der Bank saß. Polzin vertraut in der Innenverteidigung Dennis Hadzikadunic und Daniel Elfadli, die dieses mit guten Leistungen zurückzahlen. Es gibt schlicht keinen Grund, das Duo auseinanderzureißen. Laut der Bild habe Polzin seine Entscheidungen immer "gut erklärt" - auch deshalb soll es keine Unruhe geben.
An der Personalie Elfadli kann man auch eine zweite Polzin-Maßnahme festmachen, die gefruchtet hat. Der gelernte Sechser spielt unter dem neuen HSV-Coach mittlerweile konstant als Innenverteidiger. Baumgart hatte den 27-Jährigen noch zwischen Abwehr und Mittelfeld hin un her geschoben. Elfadli agierte unter Baumgart zudem nur dann in der letzten Reihe, wenn mit einer Dreierkette gespielt wurde.
Und das ist Polzin-Punkt Nummer drei: Der Trainer hat sich auf ein klares System festgelegt. Die Rothosen agieren unter ihm im 4-3-3, das den Stärken des Kaders entspricht. Vor allem Ludovit Reis profitiert davon. Vorbei sind seine Zeiten als Rechtsverteidiger, im zentralen Mittelfeld glänzt der 24-Jährige wieder.
Taktische Kniffe hat Polzin dennoch parat. Gegen Magdeburg spielte er mit "inversen" Außenverteidigern. Heißt: Linksfuß Miro Muheim spielte rechts hinten, Rechtsfuß William Mikelbrencis auf der linken Abwehrseite. So wollte er das hohe Pressing der Gäste besser umspielen. Unter Druck konnten die Außenverteidiger auf ihren starken Fuß nach innen abkappen. Laut Bild legt sich Polzin bei seinen taktischen Feinheiten meist früh in der Woche vor dem Spiel fest, damit die Mannschaft die entsprechenden Pläne einstudieren kann.
Insgesamt ergibt sich so ein Bild eines sehr gefestigten HSV, den auch der "Frühjahrs-Fluch" in dieser Saison nicht stoppen kann. Dafür sollten Polzins Maßnahmen aber auch nach der Länderspielpause noch fruchten. Acht Spieltage vor Schluss ist die Tabellenspitze immer noch eng zusammen. Drei Punkte Vorsprung auf Rang drei und fünf auf Rang vier lassen aber alle HSV-Fans träumen...