Unerklärliche Höhenflüge: Vom vierfachen Neuer-Bezwinger zum Aussortierten | OneFootball

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Selina Eckstein·05 de janeiro de 2025

Unerklärliche Höhenflüge: Vom vierfachen Neuer-Bezwinger zum Aussortierten

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Wenn die Bayern nach 77 Minuten mit 3:1 führen, verabschieden sich viele Gegner wohl gedanklich schon in die Kabine. Oder freuen sich, weil sie nicht noch höher verloren haben. Doch ein Stürmer knipste besonders gerne gegen den deutschen Rekordmeister. So gerne, dass er gleich dreifach traf. 3:3 statt 3:1 hieß es am Ende für Neuer und Co.

Der Bayern-Schreck trug im November 2018 das Düsseldorf-Trikot und wurde nach Spielende von Friedhelm Funkel und seinen Teamkollegen gefeiert. Dabei hätte es Dodi Lukebakio beinahe gar nicht in den Kader geschafft. Denn der Stürmer war zu spät zum Abschlusstraining erschienen. Seine Mitspieler schützten ihn aber, wie Kapitän Oliver Fink damals nach dem Spiel verriet: "Für uns alle war klar: Wenn das zum Trainer durchsickert, wird er aus dem Kader gestrichen. Wir wussten aber auch, dass wir ihn in München brauchen. So haben wir es geheim gehalten."


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Schon vor dem Schalke-Spiel war er aus dem Kader gestrichen worden, weil er zu spät zur Teamsitzung erschienen war. Doch Lukebakio lernte aus seinen Fehlern und fand, auch dank seiner Team, zurück in die Spur.

Per Leihe war der belgische Nationalspieler erst im Sommer 2018 von Watford zur Fortuna gewechselt. Beim Remis in München stand Lukebakio von Beginn an auf dem Feld und zeigte, dass Funkel damit die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Insgesamt 14 Scorer (zehn Tore, vier Vorlagen) waren es zum Saisonende und die Fortuna wurde als Aufsteiger direkt Zehnter. Mit einem Punkt mehr landeten sie vor der Hertha, zu der Lukebakio im Sommer 2019 wechselte.

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Laut Medienberichten zahlten die Berliner damals 20 Millionen Euro Ablöse an Watford. Es war der Beginn der teuren Transfers beim Hauptstadtklub. Nach Lukebakio folgten Krzysztof Piatek (24 Mio. Euro) und Lucas Tousart (25 Mio. Euro), die noch kostspieliger waren.

Mit der hohen Ablöse folgte auch der Druck. Diesem schien der Angreifer zunächst standhalten zu können. Denn am ersten Spieltag der neuen Saison ging es gegen die Bayern. Wieder traf Lukebakio gegen Manuel Neuer und sein Team spielte Unentschieden.

Doch es wurde noch mehr von ihm erwartet. Dabei wollte der damals 21-Jährige sich in Ruhe weiterentwickeln. Diese Zeit bekam er nicht.

Stattdessen geriet er in die Kritik, weil er in der Defensive weniger investierte. "„Nur ein bisschen dahindackeln, das funktioniert nicht!", soll Bruno Labbadia einmal im Training zu ihm gesagt haben. Wie der 'Tagesspiegel' berichtete, soll Lukebakio nicht hartnäckig genug an sich gearbeitet haben, um die eigenen Schwächen auszubessern. Es soll die Konstanz gefehlt haben, die es für die Bundesliga braucht.

Er wurde deshalb aussortiert und nach Wolfsburg verliehen, was seine Torbilanz noch einmal verschlechterte. "Beide Seiten haben sich von der Leihe mit Sicherheit mehr versprochen", sagte VfL-Sportchef Marcel Schäfer 2022 bevor Lukebakio zurück nach Berlin ging.

Zu diesem Zeitpunkt spielte er schon lange keine Rolle mehr in der belgischen Nationalmannschaft. Erst unter Domenico Tedesco kehrte er 2023 zurück. Genau zu dem Zeitpunkt als die Hertha um den Klassenerhalt kämpfte. Den Abstieg konnte Lukebakio dennoch nicht verhindern.

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📸 Maja Hitij - 2023 Getty Images

Dass er nicht mit in die 2. Bundesliga gehen wird, war schnell klar. Als Topverdiener sollte er nicht nur von der Gehaltsliste gestrichen werden, sondern auch frisches Geld in die Kassen spülen.

Den Druck, den er in seiner Hertha-Zeit hatte, scheint er beim FC Sevilla nun nicht mehr zu haben. Denn beim LaLiga-Klub läuft es besser für ihn. Es bleibt für ihn zu hoffen, dass er dieses Mal langfristig seine Qualitäten zeigen kann. Damit es nicht wieder als unerklärlicher Höhenflug, wie damals seine Zeit in Düsseldorf, endet. Zumindest den Status als Bayern-Schreck kann ihm keiner nehmen.


📸 Sebastian Widmann - 2018 Getty Images