A La Liga | Zeit für schwere Abschiede – und Drama zum Saisonfinale! | OneFootball

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·1. Juni 2023

A La Liga | Zeit für schwere Abschiede – und Drama zum Saisonfinale!

Artikelbild:A La Liga | Zeit für schwere Abschiede – und Drama zum Saisonfinale!

Spotlight | Es geht ans Eingemachte in La Liga! Während sich Real Sociedad einen Spieltag vor Schluss die Qualifikation zur Champions League gesichert hat, muss ein Verein zittern, mit dem im Tabellenkeller bis vor kurzem niemand gerechnet hätte. Und in Barcelona wurden zwei Legenden verabschiedet – genauer gesagt drei, wenn ma so will.

In „A La Liga“ thematisiert 90PLUS-Redakteur Michael Bojkov die Brennpunkte des spanischen Fußballs. Das Format erscheint während der Saison im zweiwöchigen Rhythmus.


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Barcelona sagt adios

Es war Saisonsieg Nummer 28 und dazu ein besonderer für Marc-André ter Stegen, der das 23. Mal seinen Kasten sauber hielt und damit Bravos Rekord in La Liga einstellte. Und doch verkam der souveräne 3:0-Erfolg über RCD Mallorca am Sonntag fast zu einer Randnotiz. Dazu trug auch ein gegnerischer Verteidiger bei: Amath Ndiaye stellte sich mit einem brutalen Einsteigen gegen Alejandro Balde praktisch selbst vom Platz und fügte Barcas Linksverteidiger einen Teilriss des Außenbandes zu, der eine sechs- bis siebenwöchige Ausfallzeit nach sich zieht.

Überschattet von dieser schlimmen Szene, stand das letzte Heimspiel der Saison in vielerlei Hinsicht im Zeichen des Abschieds. Es war das letzte Spiel im altehrwürdigen Camp Nou, das mit Anbruch der Sommerpause modernisiert wird und frühestens Ende 2024 in neuem Gewand einlädt. Bis dahin trägt Blaugrana seine Heimspiele im Olympiastadion Montjuic aus, das in den vergangenen Jahren mehr Konzertbühne als Fußballplatz war. Für die Cules eine Umgewöhnung.

Ohnehin wird für Anhänger des FC Barcelona ab der kommenden Spielzeit so einiges anders sein. Mit Jordi Alba und Sergio Busquets verabschiedet der Klub zwei Vereinslegenden. Beide waren Teil der goldenen Barca-Ära, haben zusammen vier Champions-League-Titel gewonnen und bringen es auf ganze 1181 Einsätze im Trikot der Blaugrana. Sie werden den Katalanen nicht nur auf dem Platz (Busquets war bis zuletzt Stammspieler, Alba ein verlässlicher Backup für Balde), sondern insbesondere in der Kabine fehlen.

Der Schritt, sich zumindest von Alba zu trennen, ist dennoch ein wichtiger. Ohne ihn spart Barça ein Jahresgehalt von 30 Millionen Euro und schaufelt damit wichtige finanzielle Ressourcen, mit denen unter anderem ein Busquets-Ersatz finanziert werden soll. Darüber hinaus steht weiterhin eine Rückkehr von Lionel Messi im Raum. Auch für dieses Vorhaben wird es wirtschaftliche Güter brauchen, die nicht zu gering ausfallen dürften.

Alguacil krönt sein herausragendes Werk

Real Sociedad spielt in der kommenden Saison in der Champions League. Anders als in vorherigen Jahren hatte „La Real“ im letzten Saisondrittel noch genug Körner, um eine starke Saison erfolgreich abzuschließen. Eine Serie von sieben ungeschlagenen Partien – die längste der Saison – sorgte dafür, dass den Basken trotz 1:2-Niederlage bei Atletico Platz vier nicht mehr zu nehmen ist.

Dass San Sebastian im September erstmals seit elf Jahren wieder die Champions-League-Hymne hören wird, kommt nicht von ungefähr, sondern ist der Lohn einer über Jahre herausragenden Arbeit. Die Zauberwörtchen: Nachhaltigkeit und Kontinuität – auf wie neben dem Platz. Real Sociedad ist wie kaum ein anderer Klub in La Liga für seine herausragende Jugendarbeit bekannt. Mikel Oyarzabal, Martin Zubimendi und Igor Zubeldia sind prominente Beispiele für Akademiespieler, die den Sprung in die erste Mannschaft geschafft und sich zu gestandenen Profis entwickelt haben.

Artikelbild:A La Liga | Zeit für schwere Abschiede – und Drama zum Saisonfinale!

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Dazu haben die Basken auch auf dem Transfermarkt immer wieder ein gutes Händchen bewiesen. Schmerzhafte Abgänge wie die von Alexander Isak oder Martin Ödegaard wurden durch kluge Transfers aufgefangen, die dann alsbald auch zündeten. In der laufenden Spielzeit schlugen die Sommerneuzugänge Alexander Sörloth und Takefusa Kubo auf Anhieb ein, auch Brais Mendes wusste durchaus zu überzeugen.

Der größte Verdienst von allen gilt aber Trainer Imanol Alguacil. Der 51-Jährige ist seit bald neun Jahren im Klub, wurde über Station bei der B-Mannschaft Ende 2018 auf den Chefsessel befördert. Der 51-Jährige verkörpert den Klub wie kaum ein Zweiter. Er fördert Talente und macht Spieler besser, entwickelt die Mannschaft stetig weiter und hievt sie auf neue Level.

Seine offensiv ausgerichtete, balldominante Spielidee wirkt von Jahr zu Jahr ausgereifter und lockt nicht erst seit gestern Fußballfeinschmecker an die Nordküste Spaniens. Alguacil hat aus einem Mittelfeldklub einen Europapokal-Dauerabonnenten geformt, der in der kommenden Saison im Kreis der ganz Großen mittanzen darf. Zurecht.

Celta Vigo: Vom Europapokal-Anwärter zum Kellergespenst in sechs Wochen

Seit 13 Jahren spielt Celta Vigo ununterbrochen in La Liga. Dass die Galizier um die Klasse kämpfen mussten, war eher Ausnahme als Regel und es sprach nichts dagegen, dass es auch in diesem Jahr so sein sollte. Am 28. Spieltag noch hatten sie ein Neun-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge, manch ein Anhänger träumte nicht zu unrecht von der Rückkehr aufs internationale Parkett. Schließlich war die Mannschaft zwischen Februar und April sieben Spiele in Folge in La Liga ungeschlagen geblieben.

Was dann jedoch folgte, war eine beispiellose Talfahrt, in der man sieben von neun Spielen verlor und völlig unerwartet doch noch in den Abstiegsstrudel rutschte. Einen Spieltag vor Schluss stehen die Celestes auf Platz 17 – einen Punkt über dem Strich. Aber warum der plötzliche Einbruch, der Fans und Spieler tief in den Abgrund blicken lässt? Spannungsabfall, weil die Saisonziele vermeintlich zu früh erreicht wurden?

Es ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, der die Mannschaft von Carlos Carvalhal in die Todeszone gestoßen hat. Hinten waren es sich häufende Fehler, vorne die fehlende Idee und auch ein formschwacher Iago Aspas, der mit zwölf Saisontoren zwar – sollte Celta die Klasse halten – einmal mehr die Lebensversicherung war, seit mittlerweile zehn Spielen allerdings auf einen Scorer wartet. Am Sonntag kommt es im Balaidos zum großen Showdown gegen Barca. Den Klassenerhalt sicher haben die Galizier nur, wenn sie gewinnen. Anderenfalls sind sie auf Schützenhilfe angewiesen.

Artikelbild:A La Liga | Zeit für schwere Abschiede – und Drama zum Saisonfinale!

Wo wir schon beim Thema Abstiegskampf sind: der ist in La Liga spannend wie lange nicht. Gleich sechs Mannschaften kann es am finalen Spieltag noch treffen. Das gab es zuletzt in der Saison 2010/11. Zwei magere Pünktchen liegen zwischen Cadiz auf Tabellenplatz 13 und dem 18. Valladolid, das übrigens im direkten Duell auf den ebenfalls gefährdeten FC Getafe trifft. Bei einer derart engen Tabellenkonstellation ist es nichtmal unwahrscheinlich, dass am Ende der direkten Vergleich, der bei Punktegleichstand zählt, über Abstieg und Verbleib in La Liga entscheidet. Rechenspielchen sind in jedem Fall vorprogrammiert – und Drama ohnehin.

Dein Keller-Fahrplan am finalen Spieltag (Sonntag, 21 Uhr, live auf DAZN)

  • Celta Vigo vs. Barcelona
  • Real Betis vs. Valencia 
  • Valladolid vs. Getafe
  • Elche vs. Cadiz
  • Espanyol vs. Almeria

(Photo by PAU BARRENA/AFP via Getty Images)

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