Herber Rückschlag: Frankfurt-Frauen gehen in Wolfsburg unter | OneFootball

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·16. Februar 2025

Herber Rückschlag: Frankfurt-Frauen gehen in Wolfsburg unter

Artikelbild:Herber Rückschlag: Frankfurt-Frauen gehen in Wolfsburg unter

War das eine Vorentscheidung im Rennen um die deutsche Meisterschaft? In der Frauen-Bundesliga hatten mit Bayern, Wolfsburg und Frankfurt noch drei Teams Chancen auf die Schale. Zwei davon trafen am 15. Spieltag aufeinander: Wolfsburg empfing Frankfurt in der Volkswagen Arena.

Beide mussten zuletzt Rückschläge verarbeiten: Unter der Woche verlor Frankfurt im Pokal gegen Bayern, Wolfsburg schied gegen Hoffenheim aus und musste so einer Zehnjahresserie Adieu sagen. Aber der VfL zeigte erneut ihre Fähigkeit zum Comeback nach einer schmerzhaften Niederlage und erteilte den Frankfurterinnen beim 6:1 eine Lehrstunde.


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Durch frühe Tore von Alexandra Popp (3.) und Lineth Beerensteyn (8.) erspielten sich die Gastgeberinnen schnell eine 2:0-Führung. Minge (28.) erhöhte per Handelfmeter, Lattwein (45.) sorgte für das 4:0. Nach einem Eigentor von Wolter ging es mit einem mehr als klaren 5:0 in die Pause - eine Machtdemonstration, wie sie im Buche steht.

Vivien Endemann (60.) machte das halbe Dutzend voll. Carlotta Wamser konnte nur noch Ergebniskosmetik betreiben, als sie zum 1:6 traf (85.), Laura Freigang verschoss anschließend für Frankfurt einen Elfmeter.

Denkbar schlechter Beginn für Frankfurt

Wolfsburg startete perfekt in das Spiel - und die Kombination, die in der dritten Minute zum Tor führte, müsste die Frankfurter Taktikabteilung eigentlich auf dem Zettel gehabt haben. Lynn Wilms flankte perfekt auf den Kopf von Alexandra Popp, die setzte die Kugel mustergültig in die Ecke. Stina Johannes im Frankfurter Tor war machtlos, musste sich aber fragen, warum ihre Mitspielerinnen Popp so sträflich allein gelassen hatten.

Und es kam für Frankfurt noch schlimmer: In der 8. Minute legte die Niederländern Lineth Beerensteyn das 2:0 nach, nach einem perfekten Pass von Sarai Linder setzte sie sich im Zweikampf gegen Sara Doorsoun durch. Unter dem Schneefall in Wolfsburg fühlten sich die VfL-Fans wohl wie in einem Wintermärchen. Zu allem Übel für die SGE musste Innenverteidigerin Doorsoun gegen ihren Ex-Klub früh verletzt ausgewechselt werden (12.)

Wolfsburg baut Führung mit Doppel-Elfer aus

Und auch danach gab Wolfsburg den Ton an - Stina Johannes wurde oft geprüft und musste einige Flanken abfangen, die beste Offensive der Liga aus Frankfurt blieb erstmal blass. Mehrmals vertickten die Gäste in brisanten den Situationen den Ball und konnten sich glücklich schätzen, nicht noch weiter in Rückstand zu geraten.

Nach einem Handspiel von Pia-Sophia Wolter bekam Wolfsburg in der 28. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Den verwandelte Janina Minge souverän - und das Spitzenspiel nach nicht mal einer halben Stunde gelaufen. Vor allem Beerensteyn wurde in der Spitze immer wieder mit langen Bällen gesucht.

In der Nachspielzeit der 45. Minute bekam Wolfsburg erneut einen Elfmeter zugesprochen: Nina Lührßen brachte Vivien Endemann im Strafraum zu Fall, Lena Lattwein schob entspannt zum 4:0 ein. Nur einen richtigen Abschluss hatte Frankfurt in der ersten Halbzeit - in der Nachspielzeit setzte Laura Freigang einen Schuss deutlich über das Tor. Stattdessen legte Wolfsburg sogar noch das 5:0 vor der Pause nach - Wolter traf unglücklich in das eigene Tor.

Frankfurt nach Pause couragierter, aber chancenlos

Ein Comeback von einem 0:5 war für Frankfurt eine Hammeraufgabe. Aber die SGE kam mit Courage aus der Pause, Lara Prasnikar prüfte erstmals die Wolfsburger Torhüterin Anneke Borbe (48.) Trotzdem legte Wolfsburg fast den sechsten Schlag nach - ein Abschluss von Vivien Endemann prallte an den Innenpfosten (53.)

Besser machte es Endemann dann in der 60. Minute: Popp bediente Beerensteyn halblinks, die schob quer zu Vivien Endemann, welche bei ihrem Abschluss viel Zeit hatte. Frankfurt war nun immerhin etwas im Spiel, in der ersten Halbzeit standen sie noch komplett neben sich.

Aber wirklich gefährlich wurde es selten - und Wolfsburg konnte mit einer komfortablen 6:0-Führung im Rücken auch entspannter aufspielen. Dennoch hatte die Stroot-Elf noch Lust: Stina Johannes konnte sich nochmal gegen Endemann auszeichnen (83.) Beunruhigend aus Wolfsburger Sicht: Innenverteidigerin Kathrin Hendrich, die zur Pause kam, musste wieder ausgewechselt werden - wohl aus Verletzungs-Gründen.

Frankfurt kann noch auf 6:1 verkürzen, aber vergibt Elfmeter

Aber Frankfurt bekam noch einen Trost-Treffer: Carlotta Wamser erzielte für die SGE das 1:6, sie verwandelte per Direktannahme nach einer Prasnikar-Flanke (85.) Kurz danach stand Wamser wieder im Mittelpunkt, als sie von Jonsdottir gefoult wurde. Es gab den schon dritten Elfer der Partie, aber Laura Freigang verschoss ihn (87.) - es passte zu einem mindestens durchwachsenen Abend von Frankfurt. Fast kam es zum brasilianischen Ergebnis, aber Beerensteyn vergab eine große Chance zum 7:1 in der Nachspielzeit.

So blieb es beim 6:1 aus Wolfsburger Sicht. Für den VfL ein großer Boost im Kampf um die Meisterschaft. Eintracht Frankfurt darf sich keine Fehler mehr leisten, wenn sie die Saison doch noch auf Platz 1 abschließen wollen.

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