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·16. März 2025

Lizenzentzug in der 2. Bundesliga – Wann gab es das?

Artikelbild:Lizenzentzug in der 2. Bundesliga – Wann gab es das?

Der „HSV für Arme“, Hannover 96, gewann im Freitagsspiel beim FC Schalke 04 in der 2. Liga mit 2:1 (0:1). Doch die Hannoveraner bangen nach internen Querelen um die Lizenz. Das Portal Fussballdaten.de blickt auf Klubs, die in der 2. Bundesliga einen Lizenzentzug hinnehmen mussten.

Der 2:1-Erfolg auf Schalke war für Hannover möglicherweise der weniger dramatische Krimi.


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Denn bis zum 17. März 2025 braucht der ohne Geschäftsführer dastehende Traditionsverein aus Hannover unbedingt einen Zeichnungsberechtigten für den Lizenzantrag bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). „Ich glaube nach wie vor an eine Lösung“, sagte 96-Sportdirektor Marcus Mann vor dem Spiel in der Gelsenkirchener Arena bei Sky.

Diese muss schnell kommen, denn sonst bedeutet die Niedersachsen-Posse die Verweigerung der DFL-Lizenz. Seit der Absetzung von Martin Kind im vergangenen Sommer hatten sich die Führung des Muttervereins Hannover 96 e.V. und die Gesellschafter der ausgegliederten Profifußball-Abteilung nicht auf einen Nachfolger einigen können.

Lizenzentzug in der 2. Bundesliga, das ist kein neues Phänomen.

Der letzte Klub, den er erwischte, war der Deutsche Meister von 1966, der TSV 1860 München im Jahr 2017.

  • „Die Löwen“ hatten schon einmal, 1982, keine Lizenz erhalten.
  • Sie spielten 2016/2017 eine Katastrophen-Saison in der 2. Liga, verschlissen 3 Trainer (Kosta Runjaic, Daniel Bierofka und Vitor Péreia) und verloren schließlich die Relegation gegen Jahn Regensburg (0:2 / Hinspiel: 1:1).

Lizenzentzug für die 2. Bundesliga oder: Der Absturz eines Deutschen Meisters

Es war das letzte Spiel von 1860 München in der Allianz Arena, ein beschämender Schlussakt. In den letzten Minuten der Partie gegen die Oberpfälzer spielten sich unwürdige Szenen ab.

Fan-Wut gegen Spieler und Verantwortliche, Böller, demolierte Tribünen-Ränge. Ein großer deutscher Klub versank im Chaos.

  1. 1860 München musste von Liga 2 direkt in die viertklassige Regionalliga Bayern absteigen, die „Sechzger“ erhielten nämlich auch für die 3. Liga keine Lizenz.
  2. 2003 ging es für den SSV Reutlingen und den SV Waldhof Mannheim direkt 2 Klassen tiefer, die beiden Zweitligisten aus Baden-Württemberg – Mannheim war zwischen 1983 und 1990 in der 1. Bundesliga – bekamen für die damals drittklassige Regionalliga keine Spielerlaubnis.
  3. Wie auch der SSV Ulm, der 2000/2001 nach Abstieg aus der Bundesliga und Lizenzentzug für die 2. Bundesliga direkt ins Amateurlager fiel.

Über 5 Millionen investiert – und am Ende ohne Lizenz

Kurios mutete der Abstieg von Tennis Borussia Berlin im Jahr 2000 an. Mit Bundesliga-Stars wie Uwe Rösler (FC Kaiserslautern), Ansgar Brinkmann (Eintracht Frankfurt) oder Sasa Ciric (1. FC Nürnberg), einem Investitionsvolumen von mehr als 5 Mio. Euro für diese Transfers und mit Star-Trainer Winnie Schäfer (75 / „Ist das hier `ne Märchenstunde oder Fußballtraining?“) auf der Kommandobrücke wollten die Berliner zurück in die Bundesliga.

  • Statt des Aufstiegs wurde es das Ende im Profifußball für den Klub aus Berlin-Charlottenburg.
  • Sportlich trotz 5 Niederlagen aus den letzten 5 Zweitliga-Spielen gerettet, stürzte „TeBe“ im Sommer 2000 über „finanzielle Ungereimtheiten“ beim Hauptsponsor Göttinger Gruppe – und verlor die Lizenz.
  • Seit 1974 gibt es die 2. Bundesliga und den ersten Lizenzentzug gab es 1977.

Es traf den Bonner SC. Damit endete das Kapitel „Zweitliga-Fußball“ in der damaligen Hauptstadt der Bundesrepublik nach nur einer Saison.

Pokalfinale – und trotzdem Zwangsabstieg

Freiwillig auf ein erneutes Lizenzierungsverfahren verzichtete 1980 der DSC Wanne-Eickel.

Ein Jahr vorher hatte mit dem Stadt-Rivalen Westfalia Herne ein anderer, namhafter Revier-Klub freiwillig den Rückzug aus dem Profifußall angetreten.

  1. Aber: Wanne-Eickel war nur 2 Jahre, Westfalia Herne nur 4 Jahre in der 2. Liga.
  2. Hannover spielte 29 Saisons im „Unterhaus“ und war 1992 der einzige Verein, der als Zweitligist den DFB-Pokal gewinnen konnte.
  3. Wie 1860 München blieb 1991 und 1994 auch Rot-Weiß Essen 2-mal an einem Saisonende ohne Zweitliga-Lizenz.

Dass RWE 1994 das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen (1:3) erreichte, änderte nichts.

Für den Deutschen Meister von 1955 begann im Sommer 1994 und nach Lizenzentzug zur 2. Bundesliga dann in der Regionalliga West-Südwest zu Hause mit einem 2:2 gegen den pfälzischen Außenseiter SC Hauenstein ein schwieriger Neubeginn…

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