Bayern-Verteidigerin Ulbrich: "Finale gegen Bremen ist überragend" | OneFootball

Der erste Startelfeinsatz von Abwehrspielerin Michelle Ulbrich für den FC Bayern München wurde vom Einzug in das Endspiel um den DFB-Pokal der Frauen gekrönt. Dort trifft der aktuelle Deutsche Meister am Donnerstag, 1. Mai (ab 16 Uhr), in Köln auf den SV Werder Bremen. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte Defensivspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Pokalshowdown im Duell mit ihrem Heimatklub.

DFB.de: Beim 3:2 im Halbfinale des DFB-Pokals gegen die TSG Hoffenheim gaben Sie Ihr Startelfdebüt für den FC Bayern. Wie würden Sie Ihre Gefühlslage vor dem Anpfiff beschreiben, Frau Ulbrich?

Michelle Ulbrich: Obwohl es meine erste Partie von Beginn an für den FC Bayern war und sehr viel auf dem Spiel stand, war ich gar nicht so nervös. Ich bin es angegangen wie eine normale Begegnung. Der Trainer hatte mir einen Tag zuvor gesagt, dass ich starten darf, so dass ich mich auf den Moment gut vorbereiten konnte.

DFB.de: Seit Ihrem Wechsel vom SV Werder Bremen nach München mussten Sie sich fast drei Monate gedulden, bis Ihre Chance kam. Wie sind Sie damit umgegangen?

Ulbrich: Ich habe mich bewusst für den Schritt nach München entschieden. Mir war klar, was auf mich zukommt. Wir verfügen über einen hochkarätig besetzten Kader, die Konkurrenz ist sehr groß - und das ist auch gut so. Ich wusste, dass vor allem während dieser zahlreichen Englischen Wochen jede Spielerin benötigt wird und meine Zeit noch kommt.

DFB.de: In Bremen waren Sie es gewohnt, immer aufzulaufen. Wie konnten Sie in den zurückliegenden Wochen daran arbeiten, sich zu verbessern?

Ulbrich: Bei Bayern trainiere ich jeden Tag mit einigen der besten Spielerinnen der Welt. Von dieser hohen Qualität auf dem Platz profitiert das gesamte Team. Das hat auch mich in den verganenen Monaten einen großen Schritt nach vorne gebracht. Jetzt bin ich glücklich, dass ich gegen Hoffenheim auflaufen durfte, dass wir das Spiel gewonnen und das Pokalfinale erreicht haben.

DFB.de: Dabei begann die Partie denkbar ungünstig, nach 24 Minuten hatte die TSG schon zweimal getroffen. Wie ist es gelungen, den Schalter umzulegen?

Ulbrich: Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, das stimmt. Als Team sind wir aber auch nach dem 0:2-Rückstand ruhig geblieben, weil wir wussten, dass noch genügend Zeit auf der Uhr war, um die Partie zu drehen. Das war aus meiner Sicht der Schlüssel für den Erfolg. Ganz wichtig war auch, dass uns noch vor der Pause der Anschluss und sogar der Ausgleich gelungen ist. Dadurch war das Momentum wieder auf unserer Seite. Unter dem Strich haben wir alles auf dem Platz gelassen und am Ende auch verdient gewonnen.

DFB.de: Als dreimalige Torschützin hatte einmal mehr Pernille Harder entscheidenden Anteil am Einzug in das Pokalfinale. Was macht sie aus?

Ulbrich: Es ist unfassbar, welche Qualität sie besitzt. Pernille ist Weltklasse, aktuell macht sie oft den Unterschied.

DFB.de: Gibt der Erfolg auch noch mal einen zusätzlichen Push für das anstehende Rückspiel in der UEFA Women’s Champions League am Mittwoch bei Olympique Lyon?

Ulbrich: Total. Wir haben gegen die TSG Hoffenheim mit viel Energie und Willenskraft innerhalb von rund 20 Minuten nach dem 0:2-Rückstand noch die Wende geschafft. In Lyon haben wir dafür 90 Minuten Zeit. Das wird sehr schwer, ist aber nicht unmöglich.

DFB.de: Im Endspiel um den DFB-Pokal geht es am 1. Mai im Kölner RheinEnergieStadion gegen Ihren Heimatklub SV Werder Bremen, bei dem Sie in 13 Jahren zur Rekordspielerin wurden. Was bedeutet Ihnen das?

Ulbrich: Das habe ich mir von ganzem Herzen gewünscht. Dass wir jetzt im Finale auf Bremen treffen, ist überragend.

DFB.de: Der FC Bayern wird als Favorit ins Spiel gehen, oder?

Ulbrich: Wir fahren auf jeden Fall nach Köln, um den Pokal nach 13 Jahren wieder nach München zu holen.

DFB.de: Um dann mit dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt zu machen?

Ulbrich: Das ist ein großer Traum und unser großes Ziel. Dafür arbeiten wir jeden Tag hart.

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