90min
·17 February 2025
Ex-Nationalspieler warnt Wirtz vor Bayern-Wechsel - Wie ist die Lage wirklich?
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·17 February 2025
Die Gerüchte um Florian Wirtz und den FC Bayern reißen einfach nicht ab. Zwar ist inzwischen wohl klar, dass die Münchner keine Chance sehen, den 21-Jährigen schon im kommenden Sommer zu verpflichten, jedoch steht ein Transfer für den Sommer 2026 wohl ganz fett auf der Agenda.
Ex-Nationalspieler Patrick Helmes rät Wirtz aber klar von einem Wechsel nach München ab. "Nein, weil Bayer 04 Leverkusen mindestens auf Augenhöhe ist. Da musst du nicht innerhalb der Bundesliga wechseln", gab Helmes bei Sky ein klares Statement ab. Wirtz habe das erreicht "wovon viele andere träumen" und zwar "mit einer anderen Mannschaft national alles gewonnen". Folgerichtig gibt der Ex-Stürmer Wirtz einen klaren Ratschlag auf den Weg. "Bleibe noch ein Jahr und dann geht es in die ganz große Welt hinaus. National macht dieser Wechsel kein Sinn“, verdeutlichte er.
Helmes sieht die Werkself auch noch mindestens für ein Jahr absolut dazu in der Lage, die Bayern zu schlagen. Leverkusen habe zwar nicht "die Langfristigkeit wie der FC Bayern", jedoch sei die Mannschaft "mehr als konkurrenzfähig und Minimum auf Augenhöhe mit dem FC Bayern, egal wie viel Geld er verdient". Aus diesem Grund könne Wirtz einen Wechsel nach München definitiv überspringen und direkt den Weg ins Ausland machen.
In gewissen Punkten ist man dazu geneigt, Helmes zuzustimmen, in anderen stellt sich die Frage, ob der FC Bayern nicht doch genau der richtige Schritt wäre. 90min stellt die Argumente für und gegen einen Wirtz-Wechsel zum FC Bayern gegenüber.
Es ist für den FC Bayern stets ein Anliegen, die größten deutschen Talente in den eigenen Reihen zu wissen. Wirtz ist neben Musiala das absolute Top-Talent, weshalb die Münchner ihn auch unbedingt verpflichten wollen. Für den FC Bayern wäre ein geglückter Transfer ein ganz gewaltiger Prestige-Erfolg und es ist absolut klar, dass sie bedingungslos auf Wirtz setzen würden. Der Offensiv-Youngster würde gemeinsam mit Musiala das Gesicht des Vereins bilden und könnte mit diesem eine Ära prägen, von der man noch lange spricht.
Die Gefahr, dass Wirtz es beim FC Bayern nicht packt und irgendwann links liegen gelassen wird, gleicht dem Nullpunkt. Der Spieler kennt das Land, die Liga und die Sprache und würde in München funktionieren. Zudem würde er auf einige Gesichter aus der Nationalmannschaft treffen, die er bestens kennt und mit denen er sich - wie vor allem mit Musiala - gut versteht. Für Wirtz wäre es keine große Challenge, beim FC Bayern schnell und gut anzukommen.
Bei einem Ausland-Wechsel ist hingegen immer ein gewisses Risiko mit dabei. Die Integration und die Anpassung an eine neue Liga sind Risiko-Faktoren. Außerdem könnte er bei den Insel-Top-Klubs oder Real Madrid nur ein Mega-Transfer von vielen sein. Insbesondere bei Klubs wie Chelsea oder Man United sitzen auch Spieler, die über 80 Millionen Euro gekostet haben, gerne mal auf der Bank und rauschen in eine Karriere-Sackgasse. Zwar hat Wirtz die Klasse, um es überall zu schaffen, jedoch wäre die Fallhöhe bei einem Wechsel ins Ausland höher.
Sportlich ist der FC Bayern zudem ein Verein, der schon eine gewisse Konstanz auf Top-Ebene vorzuweisen hat. Auf nationale Titel gibt es eine Garantie und auch international gibt es nur wenige Klubs, die zuletzt noch besser abschneiden konnten. Ein Champions-League-Sieg wäre definitiv in Reichweite, insbesondere wenn Wirtz selbst vielleicht das ansonsten fehlende Puzzlestück darstellt. Fürstlich entlohnt wird man in München ebenfalls, was ja auch die Musiala-Verlängerung beweist.
Es ist kein Geheimnis, dass es beim FC Bayern äußerst schwierig ist, einen Ballon d‘Or zu gewinnen. Wer diesen Anspruch hat, ist bei Manchester City, Real Madrid oder dem FC Barcelona besser aufgehoben. Wirtz kann beim FC Bayern ohne Frage ein Weltstar werden, jedoch könnten andere Klubs ihn wohl noch größer machen. Toni Kroos ist hierbei das beste Beispiel. Der Ex-Bayern- und Real-Star wäre ohne seinem Wechsel nicht ein derartiger Star mit dem gleichen internationalen Ansehen geworden. Das weltweite Augenmerk liegt eben zuerst auf Klubs wie Real und erst in zweiter Reihe auf dem FC Bayern. Die Bundesliga hat nicht die enorme Strahlkraft wie die Premier League und La Liga und in der Spitze auch nicht das gleiche Niveau. Möchte sich Wirtz den besten nationalen Wettbewerben stellen, dann wäre er in England oder Spanien besser aufgehoben.
Ein Wechsel ins Ausland könnte auch seine Persönlichkeit und sein Selbstvertrauen stärken. Wirtz würde Erfahrungen sammeln, die er in Deutschland nicht sammelt. Jede Challenge, die ein Spieler meistert, macht ihn am Ende noch stärker. Hinzu kommt eben die Tatsache, dass der FC Bayern zwar sportlich konstant zu den Top-Klubs gehört, aber Teams wie Real, Liverpool oder Manchester City in den kommenden Jahren doch eher diejenigen sein dürften, die die besten Aussichten auf einen Champions-League-Sieg haben. Dass die Bayern aktuell angreifbar sind, haben Wirtz und Leverkusen ja hinlänglich bewiesen.
Es ist offensichtlich, dass Wirtz das Potenzial hat, bei jedem Klub zum unumstrittenen Stammspieler zu werden. Dies gilt auch für die Zehner-Position. Kurioserweise hätte er diesbezüglich wohl beim FC Bayern mit Jamal Musiala den größten Konkurrenten. Zwar würden in München ohne jegliche Diskussion im Falle des Falles beide spielen, jedoch müsste halt beantwortet werden, welcher der beiden auf der Zehn spielen darf. Für Musiala ist in München eine zentrale Rolle vorgesehen, weshalb Wirtz als Neuankömmling eventuell das Nachsehen hätte und auf einer nicht ganz optimalen Position ran müsste. Wirtz ist als Zehner nun mal am stärksten.
Die Entscheidung für einen Wechsel zum FC Bayern oder einen Wechsel ins Ausland ist eine Abwägung zwischen Sicherheit und Risiko. Der FC Bayern liefert die Sicherheit, weil Wirtz sich definitiv durchsetzen würde, bei einem Top-Klub spielen würde und einen Rahmen vorfände, der ihm die Eingewöhnung erleichtern würde. Wirtz könnte in München zahlreiche Titel gewinnen und um den Henkelpott zumindest mitkämpfen. Zudem bekäme er gutes Gehalt und hätte diesbezüglich auch die Sicherheit, die Barcelona beispielsweise nicht bieten kann. In München könnte er mit seinem Kumpel Musiala kicken, wobei dies Vor- und Nachteile mit sich bringen kann, da beide ähnliche Positionen bekleiden. Bei einem Wechsel ins Ausland müsste Wirtz mehr Herausforderungen meistern und könnte gewissermaßen an den neuen Gegebenheiten scheitern.
Auf der anderen Seite könnte er aber womöglich der noch größere Star werden, in einem stärkeren Wettbewerb spielen, bessere Chancen auf den Henkelpott und den Ballon d‘Or haben sowie vielleicht noch einen bisschen mehr verdienen. Den Mutigen gehört eben die Welt. Hierbei sei aber gesagt, dass maximal Real Madrid und vielleicht noch Manchester City und Liverpool diese Punkte bieten könnten. Natürlich wäre Wirtz aber auch jung genug, zuerst zum FC Bayern zu wechseln und dann ins Ausland zu gehen. Der Zwischenschritt erscheint nicht unbedingt nötig zu sein, hätte aber auch keine klaren Nachteile und würde zur Karrieretreppe des 21-Jährigen passen.
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