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SV Werder Bremen

·12 de maio de 2025

Eines der schönsten Remis ihres Lebens

Imagem do artigo:Eines der schönsten Remis ihres Lebens

Ein besonderes Stadionerlebnis hatte "Uroma Lisa" beim Heimspiel gegen Leipzig (Foto: W.DE).

Stadionbesuch mit fast 95: Wie „Uroma Lisa“ das Heimspiel gegen Leipzig verfolgte

Mit fast 95 Jahren noch einmal ins Weserstadion – dieser Traum wurde Lisa Frey am letzten Heimspieltag der Saison gegen RB Leipzig erfüllt. Schon als kleines Mädchen fieberte sie bei den Partien der Grün-Weißen am Radio mit. Livespiele im Fernsehen oder herausgeclipte Tore auf Social-Media? Damals unvorstellbar und heute sogar ein Türöffner: Denn durch ein Tiktok-Video ihrer Urenkelin landete „Uroma Lisa“ am Spielfeldrand, auf der Trainerbank und schaute anschließend das Spiel sogar mit zwei Profis. Als „einfach unbeschreiblich“ fasst die 94-Jährige diesen besonderen Tag im Weserstadion zusammen, auf den wir gemeinsam zurückblicken.


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Schon bevor sie das Stadion betritt, füllen sich Lisa Freys Augen mit Tränen. „Ich kann es noch gar nicht glauben“, sagt sie, während sie auf den heiligen Rasen zuläuft. „Schuld ist meine Urenkelin“, fügt sie hinzu. Und das war sie tatsächlich: Anfang Mai postete ihre Urenkelin Amy Sophie ein Video auf Tiktok, in dem sie und ihr Vater ihrer Uroma den Fernseher mit dem dazugehörigen Sportanbieter einstellten. So konnte „Uroma Lisa“, wie sie von ihrer Familie genannt wird, endlich wieder die Spiele ihres Lieblingsvereins schauen. Das Video landete anschließend beim SV Werder Bremen, woraufhin der Verein Lisa Frey samt Begleitperson, ihrer Enkelin Marion Satzke, ins Weserstadion einlud.

160 Kilometer legten sie zurück, um aus Papenburg bis an den Osterdeich zu reisen. Als sie ankommen, geht es ganz fix: Akkreditierung abgeholt und schon drin im Stadion. Als sie das Stadioninnere erblickt, schüttelt sie den Kopf. „Vor 25 Jahren war ich das erste Mal hier im Weserstadion“, erzählt sie am Spielfeldrand. Damals bekam sie den Besuch zum 70. Geburtstag von ihrer Familie geschenkt. „Das gibt es doch nicht“, sagt sie, während sie sich im noch leeren Stadion umschaut. Am frisch gewässerten Rasen entlang geht es für Lisa Frey noch weiter: vorbei an den TV-Kameras und Balljungen, bis hin zur Trainerbank, auf der sie Platz nimmt. Stolz richtet sie ihren Schal und strahlt über das ganze Gesicht: „Ich habe einen guten Grund dafür. Mit fast 95 das noch zu erleben, ist unbeschreiblich“. So nah dran wie sie, sind sonst nur wenige.

Nach dem kleinen Abstecher auf der Trainerbank, folgt der Gang durch den Spielertunnel bis in die Mixed Zone. Während Jens Stage gerade ein Interview gibt, laufen viele Spieler an der 94-Jährigen vorbei und grüßen sie freundlich. Plötzlich geschieht direkt vor ihr, was sie ab jetzt wieder auf ihrem Fernseher verfolgen kann. Als sie den Pressekonferenzraum betritt, werden ihre Augen noch größer. „Sowas gibt es doch nicht“, sagt sie kopfschüttelnd. „Ich kann das alles gar nicht glauben. Jetzt kann ich mir das vorstellen, wenn ich samstags oder sonntags das Spiel im Fernsehen anschaue.“

"Da sind bestimmt ein paar eifersüchtig"

Das Spiel verfolgt das Oma-Enkelin-Gespann live aus dem Glasstudio. „Da sind bestimmt ein paar eifersüchtig, wenn ich das am Montag beim Kartenspielen erzähle“, sagt sie stolz. „Ich bin schon lange, lange Fan von Werder Bremen. Damals haben wir die Spiele noch am Radio verfolgt, da gab es noch keinen Fernseher.“ An die Meisterschaft von 1965 kann sie sich nicht mehr erinnern – „es ist ja immerhin auch 60 Jahre her.“ Sie hätte auch gern Fußball gespielt, aber Mädchen war es damals nicht gestattet.

Inzwischen sind die Ränge des Stadions gefüllt, die Spieler laufen ein und „Uroma Lisa“ sagt: „Da können wir jetzt nur noch die Daumen drücken!“ Hinter ihr öffnet sich eine Tür und Markus Kolke und Abed Nankishi kommen herein. Plötzlich wird das Stadionerlebnis noch greifbarer. Nach einer kurzen Begrüßung fragt der Werder-Keeper: „Wer ist Ihr Lieblingsspieler?“ – „Ducksch“ entgegnet sie ihm schnell. Danach konzentriert sie sich wieder auf das Spiel und fiebert fleißig mit. „Wir kommen immer einen Schritt zu spät“, analysiert sie nach einer torlosen ersten Hälfte, „die Chancen waren da. Aber ich finde es trotzdem toll hier.“ Mit Beginn der zweiten Halbzeit ist sie wieder voll dabei und verfolgt jede Aktion. „Das kann doch nicht wahr sein!“, ärgert sie sich nach einer verpassten Großchance für den SVW. Zwischenzeitlich war kaum zu erkennen, wer mehr mitfiebert: „Uroma Lisa“ oder Markus Kolke. Doch auch nach der Pause sollte sich am Ergebnis nichts mehr ändern. „Es war so schön. Aber leider ist es beim 0:0 geblieben“, resümiert sie nach Abpfiff.

Für Lisa Frey war es wohl eines der schönsten Remis ihres Lebens: „Es war ein unglaublicher Tag. Ich kann nicht mehr sagen als: Danke!“

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